Radiokolleg

Du bist was du isst (4)

Gespritzt

2,1 Milliarden Menschen weltweit sind übergewichtig, 671 Millionen gelten laut Body-Mass-Index (BMI) von über 30 kg/m², als adipös und leben damit. Viele Betroffene fühlen sich nicht wohl, haben mit Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Depressionen und sozialem Rückzug zu kämpfen. Außerdem wird die Erkrankung oft stigmatisiert. Gerade weil Stigmatisierung eine so große Rolle spielt, wurden in mehreren Ländern Europas Gesetze verabschiedet, die Adipositas als Erkrankung anerkennen und betroffenen Menschen das Recht auf Behandlung garantieren. "Adipositas stellt eine Form der Diskriminierung dar, die in unserer Gesellschaft noch sozial 'akzeptiert' ist", erklärt die Internistin Bianca Karla Itariu. "Dadurch werden Therapiemöglichkeiten oft nicht rechtzeitig angesprochen und der Zugang dazu erschwert. Die medikamentöse Therapie ist zwar zugelassen, wird aber von den Krankenkassen in der Regel noch nicht erstattet. Auch der Zugang zur bariatrischen Operation ist durch chefärztliche Bewilligung und einer hohen Anzahl an Gutachten sehr erschwert." Aber: Medikamentöse Behandlung ist möglich - durch so genannte Sättigungshormon-Analoga, die den natürlichen Darmhormonen synthetisch nachgebildet sind. Es handelt sich um Wirkstoffe, die auch als GLP-1-Rezeptor-Agonisten bezeichnet werden. Neu auf dem Markt ist das Präparat Mounjaro. Was bringt es? Was bringt es nicht? Bei gleichzeitiger Diät und körperlicher Bewegung konnten Betroffene eine Abnahme bis zu zwanzig Prozent ihres Körpergewichts erreichen. Die Abnehmspritze verspricht außerdem Demenzprävention und soll Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern. Was aber, wenn die Spritze abgesetzt wird? Und wie fühlen sich ehemals Fettleibige, die schlank aussehen, sich aber so gar nicht fühlen. Die Stoffwechselexpertin Bianca Itariu über die Studienlage zur Behandlung von Adipositas mit Darmhormonanaloga, über Vor- und Nachteile einer solchen Behandlung.

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  • Katrin Mackowski