Kulturjournal
Serhij Zhadan ++ Ouverture Spirituelle ++ Perner Insel
Staatspreis für Europäische Literatur
Studiogespräch zur Ouverture Spirituelle
"Die letzten Tage der Menschheit"
25. Juli 2025, 17:09
Beiträge
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Zhadan erhält Staatspreis für Europäische Literatur
Heute Nachmittag fand im Mozarteum in Salzburg die Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur an Serhij Zhadan statt. Der 50-jährige ukrainische Schriftsteller galt in den Nullerjahren als postsowjetischer Postpunk, in seinem frühen Roman "Depeche Mode" etwa beschrieb er die gesellschaftlichen Umbrüche in der Ukraine nach der Selbständigkeit des Landes 1991. Seit Ausbruch des Krieges engagiert sich Zhadan in seiner Heimatstadt Charkiw in seinem Schreiben und im Leben: Mit "Himmel über Charkiw" verfasste er ein Kriegstagebuch und half aktiv bei der Verteilung der Hilfsgüter an die Bevölkerung mit. 2022 wurde ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen, seit April 2024 ist er Teil der ukrainischen Nationalgarde.
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Gespräch zur Konzertreihe "Ouverture Spirituelle"
Den schon traditionellen Auftakt zu den Salzburger Festspielen bildet die Konzertreihe Ouverture Spirituelle. Diese hat bereits letzten Freitag in der Felsenreitschule mit Hans Werner Henzes Oratorium "Das Floß der Medusa" begonnen, das RSO spielte unter Ingo Metzmacher. Und seither geht es am laufenden Band weiter mit einem Konzertprogramm, das wie immer eine Mischung aus musikalischer Avantgarde und alter Musik bietet. Unter anderem überzeugten der Pianist Igor Levit und sein erst 24-jähriger Schüler Lukas Sternath mit der zehnten Symphonie von Dmitri Schostakowitsch in einer Bearbeitung für Klavier zu vier Händen.
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SFS: "Die letzen Tage der Menschheit"
Heute Abend geht bei den Salzburger Festspielen die erste Schauspielpremiere über die Bühne: "Die letzten Tage der Menschheit", das Monumentalwerk von Karl Kraus, das den 1. Weltkrieg reflektiert, in der Regie von Dusan David Parizek. Aus den 220 Szenen und 1200 Figuren des Originals hat Parizek sieben Figuren herauskristallisiert, sieben Archetypen, wie "den Pfarrer" oder "den Patrioten", um auf diese Weise aus dem Stimmenwirrwarr so etwas wie Charaktere zu schaffen. Gespielt werden diese Figuren von Burgschauspieler:innen wie Michael Maertens, Dörte Lyssewski oder Branko Samarovski, zu sehen auf der Pernerinsel in Hallein.