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Religion, Ethik und der Klimawandel

Was schulden wir anderen? - Schöpfungsverantwortung und Klimagerechtigkeit +++ "Nach mir die Sintflut!" - Die schöpferische und zerstörerische Kraft des Wassers +++ Moderation: Konstantin Obermayr

Was schulden wir anderen? - Schöpfungsverantwortung und Klimagerechtigkeit

Obwohl uns die Wissenschaft seit Jahren vor dem Erreichen von irreversiblen Klima-Kipppunkten warnt, schreitet die Erderhitzung weiter voran. Die Vorboten der Zerstörung von Lebensgrundlagen erleben viele Menschen im Globalen Süden bereits heute. Für kommende Generationen wird die Erde zu einem gefährlichen Ort werden, wenn nicht bald umgesteuert wird. Das ist auch eine Herausforderung für die Religion, auch die christliche. Denn sie muss ihrem Anspruch gerecht werden, für ein gelingendes Leben aller Menschen in einer intakten Schöpfung einzustehen. Einer der Hauptgründe, warum in der Politik nur halbherzig und zu wenig gehandelt wird, ist das Fehlen eines ethischen Konsenses. Durch den Klimawandel stellen sich klimaethische Fragen: Was bewirkt mein Verhalten? Wer ist verantwortlich für die Klimaschäden und wer muss dafür bezahlen? Wie können die Folgen des Klimawandels gerecht verteilt werden? Was schulden wir anderen? Was ist auf welcher Ebene zu tun? Diese Fragen gilt es zu beantworten, damit aus Appellen Taten werden. - Gestaltung: Johannes Kaup


"Nach mir die Sintflut!" - Die schöpferische und zerstörerische Kraft des Wassers

Wenn die Polkappen weiter abschmelzen und der Meeresspiegel weiter steigt, dann könnte in einigen Regionen der Welt bald das drohen, was in vielen religiösen und mythologischen Überlieferungen beschrieben wird: eine große Flutkatastrophe, eine "Sintflut". In der jüdisch-christlichen Überlieferung bricht mit der "Sintflut" ein göttliches Strafgericht über die Menschen herein. Gott wollte alle "Wesen aus Fleisch" vom Erdboden "vertilgen", denn sie lebten "verdorben" (wie es in der christlichen Einheitsübersetzung der Bibel formuliert wird). Ähnliche Berichte gibt es beispielsweise auch im Gilgamesch-Epos oder in der griechischen Sage von Deukalion und Pyrrha. Im Volksmund ist die große biblische Katastrophe zum Ausdruck einer bestimmten Lebenshaltung geworden: "Nach mir die Sintflut" steht für die völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Folgen des eigenen Handelns. Der biblische Bericht stellt der Sintflut hingegen den Bau der berühmten "Arche Noah" voran: Damit wird schon vor der Katastrophe die Basis für den Wiederbeginn danach geschaffen. - Gestaltung: Markus Veinfurter

Sendereihe

Gestaltung

  • Konstantin Obermayr