Radiokolleg

Das Absurde (4)

Komödie des Lebens

Wann endet der ganze Unsinn? Vielleicht, wie in Albert Camus "Mythos des Sisyphos", niemals. In einer Endlosschleife rollt er seinen Stein den Berg hinauf und läuft ihm beim Hinunterrollen wieder nach. Und dennoch, so schließt der Philosoph des Absurden, "müssen wir uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen". Sollten wir also die Komödie des Lebens annehmen und die Last auf unseren Schultern einfach ausblenden im scheinbar endlosen "Kampf gegen Gipfel"? Humor und Heiterkeit kann eine wirksame Medizin sein. Das heißt nicht unbedingt die Anforderungen des Alltags zu ignorieren, sondern viel mehr Verschnaufpausen einzulegen, eine Form von Psychohygiene zu betreiben. Denn, wie der Schriftsteller und Journalist Axel Hacke schreibt: "Ein heiterer Mensch zu sein, bedeutet nicht, das Schwere zu ignorieren, sondern es in etwas Leichtes zu verwandeln". Eine Quelle dieser Heiterkeit ist etwa die Komödie - das, was uns im Alltag kurz von der Schwere enthebt oder uns die Welt in ihrer Absurdität so vor Augen führt, dass wir darüber nur herzlich lachen können. Die Komödie kann uns aufatmen lassen. Sie hat aber auch eine politische Funktion, wie der Philosoph Robert Pfaller anmerkt: Sie hat die Kraft Menschen zusammenzuführen und Solidarität zu fördern.

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  • Till Köppel