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Im Gespräch
Herfried Münkler, Politologe
"Es zeichnet sich ein Machtkampf zwischen demokratischen und autokratischen Systemen ab."
Andreas Obrecht im Gespräch mit dem Politologen Herfried Münkler.
5. September 2025, 16:05
Wenn es um die Einordnung der derzeit so unsicheren und unüberschaubaren weltpolitischen Lage geht, gilt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler als einer der ersten Ansprechpartner im deutschsprachigen Raum. Herfried Münkler, geboren 1951 in Hessen, hat im Lauf seiner wissenschaftlichen Karriere eine Vielzahl von Analysen und Büchern geschrieben, die sich mit politischer Ideengeschichte, imperialer Macht, Krieg und geopolitischem Wandel befassen. Schon seine Dissertation behandelt Machiavellis machtpolitische Architektur, sie gilt heute ebenso als Standardwerk wie seine 1987 an der Goethe-Universität-Frankfurt vorgelegte Habilitationsschrift über die Staatsräson in der frühen Neuzeit. 1992 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität in Berlin, dem er bis zu seiner Emeritierung treu blieb. Herfried Münkler gelingt die seltene Kunst, akademische Akkuratesse und Intellektualität mit einer unterhaltsamen Schreibweise zu verbinden. 2002 und 2005 erschienen die Bestseller
"Die neuen Kriege" und "Imperien. Die Logik der Weltherrschaft - vom alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten" Im Jahr 2017 dann seine fast eintausendseitige Analyse des Dreißigjährigen Krieges, der halb Europa verwüstete.
In seinem unlängst erschienenen jüngsten Buch "Macht im Umbruch" reflektiert er die politische Neuordnung der Welt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, des sich abzeichnenden US-amerikanischen Isolationismus, der handlungspolitischen Defizite der Europäischen Union und der Krise der Demokratie in den europäischen Nationalstaaten. Über das Ende der unipolaren Weltordnung und die Rolle, die Europa in dem neuen Machtgefüge spielen könnte oder müsste, spricht Andreas Obrecht mit Herfried Münkler.
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- Andreas Obrecht