Betrifft: Geschichte
Konservierte Zeit
Zur archäologischen und historischen Bedeutung von Pompeji
5. September 2025, 15:55
Im Jahr 79 kam es zu einer der schwersten Naturkatastrophen der Antike: Durch den Ausbruch des Vesuvs wurde die nur wenige Kilometer südöstlich des Vulkans liegende Stadt Pompeji wie auch Herculaneum, Stabiae und Oplontis binnen kurzer Zeit verschüttet. Sie verschwand unter einer meterhohen Schicht aus Asche und Vulkangestein. Pompeji entstand aus einer im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Oskern gegründeten Ansiedlung und stand im Laufe der Jahrhunderte unter griechischem, etruskischem und samnitischem Einfluss bevor es im 1. Jahrhundert v. Chr. schließlich zur römischen Kolonie wurde. Pompeji entwickelte sich zu einer prosperierenden Hafen- und Handelsstadt des Römischen Reiches. Von Vitalität, Wohlstand und technischer Fortschrittlichkeit der kleinen Metropole am Golf von Neapel zeugen seine Ruinen und Artefakte, welche erst nach Jahrhunderten zutage gebracht wurden: Mitte des 18. Jahrhunderts fanden erste archäologische Freilegungen statt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen systematische wissenschaftliche Ausgrabungen und Erforschungen. Bis heute konnten mehr als zwei Drittel der antiken Stätte freigelegt werden. Dieses archäologische Gebiet erstreckt sich auf die Fläche von rund 44 ha. Die entdeckte Infrastruktur und die Gebäude mit ihrer Fülle an Mosaiken und Wandmalereien aus unterschiedlichen Epochen, Alltags- und Kunstgegenstände aber auch die als Hohlformen in der erstarrten Asche erhalten gebliebene Todesopfer des Infernos geben heute detailreiche Einblicke in die Geschichte und Sozialstruktur dieser Stadt und die Lebensweisen der Menschen von damals. Die Tragödie des Jahres 79 hat eine Momentaufnahme der Antike bis ins Heute konserviert.
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- Rosemarie Burgstaller