Blick in ein Kaleidoskop

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Am Puls - Gesundheit und Medizin

Suizid - Präventionsangebote: Reden wir darüber!

Leben retten mit Stammzellspende ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Welttag der Suizidprävention | Gäste: Thomas Niederkrotenthaler, Public Mental Health, MedUni Wien; Golli Marboe, Initiator der "mental health days", betroffener Vater | Moderation: Maria Harmer | Redaktion: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at

Suizid - Präventionsangebote: Reden wir darüber!

Dreimal so viele Menschen wie im Straßenverkehr sterben, neuesten Angaben der Suizidprävention Austria (SUPRA) zufolge, jährlich durch Suizid. Insbesondere junge Menschen fühlen sich unter Druck: Mehr als ein Viertel der Jugendlichen in Österreich gibt, laut der aktuellen "Mental Health Days-Studie" an, zumindest an einzelnen Tagen Suizidgedanken gehabt zu haben. Und 68 Prozent hätten sich kurz vor der Befragung an einem Tag schwermütig, hoffnungslos oder niedergeschlagen gefühlt.
Kaum eine Todesart löst so viel Betroffenheit aus und stellt für Angehörige sowie das weite Umfeld eine so große Belastung dar wie die Selbsttötung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet den Suizid als "eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt" und hat den 10. September zum "Welttag der Suizidprävention" ernannt. Denn noch immer ist die Selbsttötung in vielen Ländern - so auch in Österreich - bis heute tabuisiert.

· Wie kann man Menschen mit Suizidabsichten begegnen, wie ihnen konkret helfen?
· Wie steht man Angehörigen nach einem Suizid bei?
· Wo finden Menschen Hilfe, die eine Krise erleben?
· Was ist der sogenannte "Papageno-Effekt"?

Und wie ist, angesichts der jüngsten öffentlichen Diskussion rund um Nikolaus "Niki" Glattauer, der assistierte Suizid bei einer unheilbaren Erkrankungen hier einzuordnen?

Maria Harmer redet mit ihren Gästen darüber!

Studiogäste:

Thomas Niederkrotenthaler
Leiter der Unit Public Mental Health und stv. Leiter der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin, Zentrum für Public Health an der MedUni Wien

Golli Marboe
Journalist und Medienexperte, Initiator der "mental health days"
Betroffener Vater

HILFE IM KRISENFALL:
Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Österreichweit und in den Bundesländern gibt es Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung im Krisenfall anbieten.
Rat auf Draht österreichweit kostenlos und anonym unter 147
Telefonseelsorge österreichweit kostenlos und anonym unter 142
Kriseninterventionszentrum


Leben retten: Aufruf zur Stammzellspende

Um den unbedingten Willen zum Überleben geht es in unserem Beitrag zur Stammzellspende. Für Menschen, die an Blutkrebs (Leukämie) erkrankt sind, kann eine derartige Spende lebensrettend sein. Ab sofort ist eine Stammzelltypisierung in Österreich bereits ab 16 Jahren möglich - die tatsächliche Freischaltung als Spender in die weltweite Datenbank weiterhin erst mit dem 18. Geburtstag. Die Typisierung erfolgt mit einfachem Wangenabstrich und ist auch von daheim aus möglich. "Mehr junge Typisierte bedeuten mehr Chancen auf ein möglicherweise lebensrettendes Match", erläutert Susanne Marosch vom Verein "Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich", der zur Aktion aufgerufen hat. Je jünger Stammzellspenderin oder -spender, desto besser sind die Behandlungsaussichten für Betroffene. Junge Menschen bleiben jahrzehntelang als Spender in der Datei und stellen somit eine besonders wertvolle Ressource dar.
Ein Beitrag von Lukian Guttenbrunner

Interviewpartner:

Sabrina Doller, Spenderin
Jasmin Poschmaier, Empfängerin
Andishe Attarbaschi, Ärztlicher Co-Direktor, St. Anna Kinderspital
Susanne Marosch, Verein "Geben für Leben"


Rubrik "Eine Frage noch":

Wie kann man teure exotische Superfoods durch heimische ersetzen?
Die Antwort kommt von Claudia Nichterl, Expertin für integrative Ernährung, Ernährungswissenschaftlerin und Sachbuchautorin.
Diesmal: Rote Rüben statt Goji-Beeren

Service

Suizid - Prävention:
Mental Health Days

Stammzellenspende:
Verein "Geben für Leben"

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