
PICTUREDESK.COM/CHROMORANGE/SPA
Ausgewählt
Vom Glück, in eine Künstlerfamilie geboren zu sein
Zum 150. Todestag der Pianistin und Komponistin Louise Farrenc
15. September 2025, 10:05
Geboren in eine Pariser Künstlerfamilie, erhielt Louise früh Unterstützung aus der umgebenden Künstlerkommune, die nach den Revolutions-Prinzipien liberté, egalité und fraternité lebte. Im Alter von fünfzehn Jahren begann sie ein Kompositionsstudium bei Anton Reicha am Pariser Konservatorium, und mit siebzehn heiratete sie den Flötisten Aristide Farrenc, der später als Musikverleger ihre ersten Klavierwerke druckte und ihr bei der Organisation ihrer Konzerte half. Mit ihren drei Symphonien erobert Louise Farrenc die Pariser Konzertwelt, sie trat nicht allzu oft als Pianistin auf und erhielt - als Frau - die allererste Klavierprofessur (an der Frauenabteilung) am Pariser Konservatorium. Gemeinsam mit ihrem Ehemann war sie zudem als Musikwissenschafterin tätig: Sie publizierten die 23-bändige, kommentierte Notensammlung "Le Trésor des Pianistes" mit Literatur für Tasteninstrumente, die zwischen 1500 und 1850 entstanden sind. Ihre eigene kompositorische Arbeit überzeugt mit fantasievollen Einfällen, formalem Gespür und packend emotionalen, kleinbesetzten Werken, viele davon für Klavier. Als ihre Tochter an Tuberkulose starb, fand sie nicht mehr ins Komponieren zurück. Sie lebte einsam und zurückgezogen und vertiefte sich in die Herausgabe von Partituren. Ihre Musik war lange Zeit vergessen, mittlerweile ist ihr gesamter Werkkatalog ediert und vieles davon eingespielt worden.
Eine Würdigung der französischen Komponistin, Pianistin und Musikwissenschaftlerin Louise Farrenc anlässlich ihres 150. Todestags am 15. September 1875. Sie starb in Paris im Alter von 71 Jahren.
Sendereihe
Gestaltung
- Marie-Therese Rudolph