Schneelandschaft, Spitzbergen

JAMES WELBURN

Sound Art: Kunst zum Hören

Arktische Klanglandschaft

"Longyearbyen: Leben am Rande von Industrie und Wildnis". Von James Welburn

"Ich musste durch die gespenstische Einöde alter Bergbaumaschinen wandern und mich vor uralten Bergen klein fühlen. Ich spürte, wie der arktische Wind meinen Körper durchwehte, während er die verlassenen Industriemaschinen rasseln und scheppern ließ. Ich hörte das Bellen entfernter Hunde durch den Nebel. Ich hörte Schneemobile durch das Tal hallen, während das Knirschen des Eises unter meinen Füßen einen Rhythmus mit den Spikes und Ketten meiner Stiefel bildete. Erst dann konnte ich Musik und Klänge schaffen, die auf die Landschaft reagierten."

Das schreibt James Welburn über seine Eindrücke von einem der nördlichsten Orte der Welt: Longyearbyen auf Spitzbergen, einer Inselgruppe in der Arktis. Als ehemalige Bergbausiedlung vereint dieser eigentümliche Ort Industrieruinen, Wetterextreme, Landschaftswunder und mittlerweile auch Massentourismus.

James Welburn ist britischer Musiker, Soundkünstler und Filmtonmeister - nach einigen Jahren in Berlin, lebt er nun in Oslo. An der Fernsehschule der Universität Norwegen unterrichtet er Ton im Dokumentarfilm. Dreimal hatte er Gelegenheit, Longyearbean als Artist in Residence zu bereisen. Für ihn prägende akustische Eindrücke hat er zu einer fast einstündigen Soundscape-Komposition verarbeitet: "Longyearbyen: Leben am Rande von Industrie und Wildnis".

Die Aufnahmen umfassen sowohl natürliche als auch vom Menschen verursachte Geräusche - wie Wind, Wasser, Maschinen und alltägliche Aktivitäten -, die das Zusammenspiel von Natur und Industrie dokumentieren. Sie spiegeln auch die größeren Kräfte wider, die in Spitzbergen wirken: Wind und Wetter, industrielle Aktivitäten und die Umweltveränderungen, die die Arktis heute prägen.

Service

James Welburn

Sendereihe

Gestaltung

  • Anna Soucek