Contra - Kabarett und Comedy

Severin Groebner: "Ich bin das Volk!"

Severin Groebner macht das Dutzend voll. Sein zwölftes Solo wird "ein Regierungsprogramm von seiner Severinität in Groebner Verfassung".

Gäbe es humoristische Zehnkämpfe oder kabarettistische Vielseitigkeitsprüfungen, Severin Groebner (55) wäre ein heißer Favorit auf jeden Gesamtsieg. Der im Wiener "Helmut-Qualtinger-Hof" aufgewachsene und seit geraumer Zeit in Frankfurt beheimatete Künstler sorgte bereits in den 90er-Jahren als Sänger des schwarzhumorigen Musikkabarett-Duos "Gröll & Groebner" für aberwitziges und bitterböses Liedgut, war in Wien und München als Schauspieler engagiert und bereichert das Kabarett seit nunmehr 26 Jahren mit seinen polit- und gesellschaftssatirischen Soloprogrammen. Überdies schreibt er Kolumnen, gestaltet Radiosendungen, fotografiert Kuriositäten, spielt Cigar-Box-Gitarre, singt selten komische Songs u.v.a.m.

Anders gesagt: In erster Linie ist Severin Groebner einer der scharfsinnigsten Satiriker des deutschsprachigen Raums. Nicht zufällig wurde ihm kürzlich - als erst zweitem Österreicher nach Josef Hader - der renommierte "Dieter-Hildebrandt-Preis" verliehen. Andererseits ist er ein Allround-Künstler, der auch in interdisziplinären Spannungsfeldern den Musen nachstellt, statt fad darauf zu warten, dass sie ihn vielleicht irgendwann mal küssen. Den Tüchtigen gehört schließlich die Kunst: "Auf der Bühne ist er ein Charmeur, ein gewitzter Plauderer, ein intellektueller Entertainer, ein scharfer Satiriker, ein furioser Kabarettist und ein großer Komiker. Privat ist er noch unangenehmer." (Selbstwahrnehmung)

Severin Groebners zwölftes Soloprogramm - Premiere ist am 22. September im Wiener Kabarett Niedermair - trägt einen bemerkenswert vermessenen und politisch nicht ganz unbelasteten Titel: "Ich bin das Volk!". Zur Veranschaulichung dieser These schlüpft er in die Rolle des von sich und seinen Ansichten sehr überzeugten Volksvertreters Walter Heißermann. Ein Name, der sich nicht zufällig zu "alter weißer Mann" schütteln lässt. "Hier kommt ein Autokrat zum Knutschen", so formuliert es Severin Groebner verheißungsvoll im Beipacktext, "einer bei dem die Willkür vor der Pflicht kommt. Eben einer wie Du und ich."

Pressetext: "Es soll da bloß keiner auf blöde Ideen kommen. Der kleine Mann auf der Straße, das ist immer noch ein Mensch wie Du und ich. Fragen wir ihn also, den kleinen Mann. Erste Frage: warum ist der kleine Mann eigentlich immer auf der Straße? Hat er kein zu Hause? Und wie klein ist er genau? Und strebt das Volk immer nach Größe, weil es aus lauter kleinen Männern besteht?
Und das Volk? Was will es? Weiß es überhaupt, was es will? Oder was es ist? Und was sagt man ihm? Dem Volk? Natürlich eines: Folgt's! Denn es gibt einen, der weiß das alles. Schließlich ist das Volk der Severin! Oder Souverän? Egal, Hauptsache Rufzeichen!!!
Das wird eine volkenreiche Begegnung. Mit volkigen Begründungen. Hier bleibt nichts volkenlos. Volk-asko verunsichert sozusagen. Hier kommt ein Autokrat zum Knutschen. Einer bei dem die Willkür vor der Pflicht kommt. Eben einer wie Du und ich."

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