Radiokolleg

Der Bauernkrieg - Europas erste große Revolution (4)

Die oberösterreichische Erhebung von 1626

Hundert Jahre nach dem großen "Deutschen Bauernkrieg" kam es im "Land ob der Enns" zu einem folgenschweren Nachspiel. Unter der Losung "Es muass sein" erhoben sich Oberösterreichs Bauern unter der Führung Stefan Fadingers und Christoph Zellers gegen die bayerische Besatzung. Im Frühjahr 1626 errangen die Aufständischen eine Reihe spektakulärer Erfolge: In der "Schlacht bei Peuerbach" wurde das bayerische Heer vernichtend geschlagen, die revoltierenden Bauern - in der Mehrzahl Protestanten - eroberten die Städte Wels, Steyr, Gmunden, Eferding und Freistadt.
Doch nach und nach begann sich das Blatt zu wenden. Aus Bayern rückten Entsatztruppen an, Fadinger und Zeller fielen im Kampf, die fehlende Koordinierung der Bauernheere forderte ihren Tribut. Die Schlacht bei Pinsdorf im November 1626 endete schließlich mit einer verheerenden Niederlage der Bauern, sie markierte das Ende des oberösterreichischen Aufstands. Die Vergeltung der Herrschenden war grausam: Viele Bauernführer wurden hingerichtet, Dörfer niedergebrannt, Höfe enteignet - und der Widerstandswille einer ganzen Region für lange Zeit gebrochen.

Service

Radiokolleg-Podcast

Gerd Schwerhoff: "Der Bauernkrieg - Geschichte einer wilden Handlung", C. H. Beck, München, 720 Seiten

Lyndal Roper: "Für die Freiheit - Der Bauernkrieg 1525", S. Fischer, Frankfurt am Main, 676 Seiten

Robert Rebitsch: "Rebellion 1525 - Michael Gaismair und der Aufstand der Tiroler Bauern", Tyrolia, Innsbruck, 376 Seiten

Sendereihe

Gestaltung