Eine Frau greift sich an den Kiefer.

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Kieferknacken und Zähneknirschen

Falsch gefaltet - Amyloidose ++ Kinderkrankheiten: Windpocken ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Kieferknacken und Zähneknirschen | Gäste: Martina Schmid-Schwap, Univ.- Zahnklinik, Wien; Wolfgang Podlesnik, Physiotherapeut und Osteopath, Praxisgemeinschaft Olymp, Wien | Moderation: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at

Kieferknacken und Zähneknirschen

Wenn man sprichwörtlich die Zähne zusammenbeißt und die Dinge zähneknirschend hinnimmt, so bedeutet das für den Kauapparat nichts Gutes. In Österreich leiden mehr als 20 Prozent an behandlungsbedürftigem Zähneknirschen (Bruxismus) oder einer Funktionsstörung des Kiefergelenkes (CMD). Weit verbreitet also, aber häufig zu spät erkannt. Knackgeräusche, schmerzende Kiefergelenke oder Verspannungen in Kopf, Nacken und Schultern sind die Folge. Während sich in der Nacht obere und untere Zahnreihe normalerweise kaum berühren sollten, pressen die Betroffenen im Schlaf die Zähne mit enormer Kraft aufeinander - oft um das Zehnfache des normalen Kaudrucks. Der morgendliche Kater mit Schmerzen im Kieferbereich und Probleme beim Öffnen des Mundes sind erste Hinweise. Ursächlich können Zahnfehlstellungen oder ein schlecht angepasster Zahnersatz den Kiefer in eine Fehlposition zwingen. Oft führt jedoch eine erhöhte Stressbelastung zu den genannten Problemen. Das Kauorgan wirkt dabei als "legales Stressventil", wie die Leiterin der Spezialambulanz Funktionsstörungen an der Universitätszahnklinik der Meduni Wien, Martina Schmid-Schwap, betont. Am Anfang steht eine umfassende Funktionsdiagnostik, mittels MRT, therapiert wird mit Aufbissschienen, Physiotherapie und Osteopathie oder verhaltenstherapeutischen Maßnahmen. Eine Operation ist nur selten notwendig.
Ronny Tekal spricht mit seinen Gästen über die weit verbreitete und viel zu wenig beachtete Störung und zeigt Lösungen auf, wie man auch künftig nicht nur kraftvoll zubeißen, sondern auch entspannen kann.

Gäste im Studio:

Martina Schmid-Schwap, Leiterin der Spezialambulanz Funktionsstörungen (CMD) an der Universitätszahnklinik der Meduni Wien

Wolfgang Podlesnik, Physiotherapeut, Osteopath, Praxisgemeinschaft Olymp, Wien


Falsch gefaltet - Amyloidose

Amyloidose ist eine seltene, jedoch potenziell schwere Erkrankung, bei der sich fehlgefaltete Eiweiße - sogenannte Amyloidfibrillen - in verschiedenen Organen und Geweben ablagern. Diese unlöslichen Strukturen entstehen, wenn körpereigene Proteine ihre normale Faltung verlieren, sich verklumpen und als sogenanntes Amyloid im Gewebe ablagern. Dadurch kommt es schrittweise zu Funktionsstörungen der betroffenen Organe, am häufigsten von Herz, Nieren, Leber, Nervensystem oder Magen-Darm-Trakt. Die Amyloidose ist damit kein einheitliches Krankheitsbild, sondern umfasst mehrere Unterformen. Sie kann mit erheblichen Gesundheitsproblemen und einer deutlichen Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen, bis hin zum Organversagen. Dank aktueller Forschungsergebnisse wächst das Verständnis für die Erkrankung stetig, was die Entwicklung neuer Diagnose- und (durchwegs teurer) Therapieverfahren ermöglicht.
Lukian Guttenbrunner hat sich, anlässlich des "Welt-Amyloidose-Tages" am 26. Oktober, angesehen, was die Erkrankung für die Betroffenen bedeutet.

Interviewpartner:

Christian Thalhammer, Betroffener, Patientenorganisation Amyloidose Österreich

Diana Bonderman, Internistin und Vorständin 5. Medizinische Abteilung mit Kardiologie, Klinik Favoriten, Wien


Rubrik "Eine Frage noch"

Wie erkenne ich die klassischen Kinderkrankheiten? Dieses Mal: Windpocken
Die Antwort kommt von Marlies Haslinger, Kinderärztin aus der Gruppenpraxis Doctopus, 1130 Wien


Redaktion: Ronny Tekal

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