
PRIVAT
Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen
In unserer Zeit
Auf Phönix' Schwingen - Musikalische Lebenskunst von Johann Strauss Sohn +++ Der 26. Oktober - Ein in gleich mehrfacher Hinsicht bedeutsamer Tag +++ Und es gibt kein Ansehen der Person - Aspekte der Bibel +++ Erinnerungen an einen widerständigen Österreicher - Der Schauspieler Fritz Lehmann (1915-1999) +++ Vom Atem als Brücke und vom inneren Feuer - Tulku Lobsang und das Tibetische Heilyoga
26. Oktober 2025, 07:05
Auf Phönix' Schwingen - Musikalische Lebenskunst von Johann Strauss Sohn
Das Bild des mythischen Vogels Phönix, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen, hat gleich mehrere Kulturen geprägt, darunter auch die christliche. Hier wurde Phönix zum Sinnbild Christi, und manche Kirchenväter ließen den so besonderen Vogel auch nach genau drei Tagen aus der Asche seines Nestes wiedererstehen, gleichwie Jesus am dritten Tag aus dem Grab. "Phönix Schwingen" freilich ist der Titel eines Walzers von Johann Strauss Sohn, dessen 200. Geburtstag gerade landauf und landab begangen wird. Es heißt, der Komponist hätte sich nach längerer Krankheit wieder wohlauf gefühlt und deshalb dem Walzer diesen Titel verliehen. (Eine andere Deutung bezieht sich auf ein Fuhrwerksunternehmen namens Phönix, das zu Strauss' Zeit in Wien neu gegründet worden war.) Wie auch immer, Lebenskunst am Sonntag, dem 26. Oktober, zugleich Nationalfeiertag, beginnt mit "Phönix Schwingen", komponiert vom zumindest gebürtig österreichischen Walzerkönig par excellence. Zu hören sind die Wiener Philharmoniker, dirigiert von Daniel Barenboim und aufgenommen beim Neujahrskonzert 2022.
Der 26. Oktober - Ein in gleich mehrfacher Hinsicht bedeutsamer Tag
Aus dem "Tag der Fahne" am 25. Oktober, mit dem ab 1955 in Österreich der endgültige Abzug der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg begangen wurde, sollte schließlich der Nationalfeiertag am 26. Oktober werden, dessen Anlass die Neutralitätserklärung vom 26. Oktober 1955 war. Seit 1965 dann, also seit 60 Jahren, wird nun der österreichische Nationalfeiertag am 26. Oktober begangen, ein Tag, der auch daran erinnert, dass Österreich eine eigenständige Nation ist und nicht etwa eine deutsche. Eine Weiterschreibung des Nationalen ins Inter-, ja Supranationale, hin zu einer europäischen Identität, wäre dabei durchaus wünschenswert, wie der Geisteswissenschaftler und Logotherapeut Thomas Köhler festhält. Fast wie eine Fügung scheint es, dass auch vor genau 60 Jahren, eben am 26. Oktober 1965, infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils die Erklärung über die Haltung der katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen verabschiedet wurde: "Nostra aetate", "In unserer Zeit". Ursprünglich auf das katholische Verhältnis zum Judentum gerichtet, waren die Texte in den Zusammenhang einer Öffnung zum allgemeinen interreligiösen Dialog ausgeweitet worden. Das sei wesentlich gewesen und auch ganz persönlich bedeutsam, meint die katholische Theologin und Religionssoziologin Regina Polak.
Und es gibt kein Ansehen der Person - Aspekte der Bibel
(Jesus Sirach 35, 15b-17.20-22a)
Regina Polak ist es auch, die sich einen der biblischen Texte vorgenommen hat, die am Sonntag, 26. Oktober, für katholische Gottesdienste vorgesehen sind: eine Passage aus dem alttestamentlichen Buch "Jesus Sirach", verfasst im frühen zweiten Jahrhundert. Ein passender Text für diesen besonderen Tag, findet die Theologin und Religionssoziologin. Zeige er doch, wie "im Dialog mit den Herausforderungen der Zeit das Eigene" neu gesagt werden könnte.
Erinnerungen an einen widerständigen Österreicher - Der Schauspieler Fritz Lehmann (1915-1999)
"Unsterblicher Walzer" und "Wiener Melodien", das sind nur zwei Titel der Filme, in denen der österreichische Schauspieler Fritz Lehmann mitgespielt hat; weitere etwa "Der alte Richter" oder "Hallo - Hotel Sacher . Portier!". Besonders war Fritz Lehmann aber auf der Bühne zu Hause: im Burgtheater, im Theater in der Josefstadt, im Landestheater Graz - und auch auf den Bühnen von Berlin, Karlsruhe, Basel und Zürich. Doch wegen seines Widerstands gegen die nationalsozialistische Diktatur waren ihm Bühnenauftritte eine Zeit lang versagt, ja, er wurde als Mitglied der Widerstandsgruppe "Österreichische Freiheitsbewegung (OeFB)" sogar für zwei Jahre und acht Monate inhaftiert. Am 1. August 2025 war der 110. Geburtstag des österreichischen Patrioten und gläubigen Katholiken, der sogar mit einem Leben im Kloster geliebäugelt hatte. Am 16. April 1999 ist Fritz Lehman gestorben. Johannes Kaup hat für sein Porträt "in memoriam" in Archiven gegraben und mit Fritz Lehmanns Witwe Cordelia Lehmann-Reinthaller gesprochen.
Vom Atem als Brücke und vom inneren Feuer - Tulku Lobsang und das Tibetische Heilyoga
Arme heben und während des Ausatmens die Arme bis zu den Hüften senken, dabei mit einem leisen H-A- Laut alle Unreinheiten des Atems aushauchen. So wird nur eine der vielen Übungen der tibetischen Bewegungslehre Lu Jong beschrieben. Diese sehr alte und ursprüngliche Form des Yoga hat der buddhistische Lehrer Tulku Lobsang auch modernen Menschen zugänglich gemacht. Gundi Lamprecht hat bei einem seiner Besuche in Österreich an einem Workshop des tibetischen Meisters teilgenommen.
Service
Aspekte der Bibel
Tibetisches Wissen - Tulku Lobsang