Walter Berry als Papageno und Anneliese Rothenberger als Papagena proben am 24. Juli 1963 für die Premiere der Neuinszenierung der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" anlässlich der Salzburger Festspiele

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Wienerische Institution und Bariton-Weltstar

Walter Berrys Lebensreise von Papageno zu Falstaff - zum 25.Todestag

Der 1929 geborene Wiener Walter Berry stach bald aus der ersten hiesigen Gesangs-Nachkriegsgeneration heraus, als einsatzwilliger Allrounder für Bariton- und Bass-Aufgaben in Konzert und Oper. Schien er zunächst prädestiniert, mit seiner komödiantischen Ader (und einem Plus an "Stimme"!) die Nachfolge eines Erich Kunz im Mozart-Fach anzutreten, öffnete sich mit Berrys Wozzeck-Debut beim "Opernfest" 1955 die Tür in Richtung "Heldenbariton". Tatsächlich führte Walter Berrys Eheschließung und künstlerische Partnerschaft mit der Mezzosopranistin Christa Ludwig in den 1960ern zu Rolleneroberungen, die Berrys Radius enorm ausweiteten - Wagners Telramund, Bartoks Blaubart, Straussens Barak, Beethovens Pizarro. Via Ludwig, Erik Werba und Leonard Bernstein fand Berry zu vertiefter Beschäftigung mit Liedinterpretation. Zur Bewältigung der heroischen "Langstrecke", etwa mit Hans Sachs oder Wotan, mag es dauerhaft nicht gekommen sein; dafür bewahrte sich Berry Timbre und Spannkraft, um noch in reifen Sängerjahren dem Verdi-Falstaff und dem Theaterdirektor in "Capriccio" seinen Stempel aufzudrücken. Ein Kapitel für sich: Walter Berry mit klassischen Wienerliedern!

Sendereihe

Gestaltung

  • Chris Tina Tengel