Betrifft: Geschichte

Begehrtes Grönland

Im langen Schatten der USA. Mit: Marcus Gräser, Vorstand des Instituts für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Johannes Keppler Universität Linz

Wenige Wochen vor der Angelobung zu seiner zweiten Amtszeit schrieb Donald Trump auf seiner Plattform "Truth Social": "Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt halten die Vereinigten Staaten von Amerika den Besitz und die Kontrolle über Grönland für absolut notwendig." Als Präsident legte Tump nach und meinte, dass er Grönland auf "die eine oder andere Weise" bekommen werde, militärische Gewalt schloss er dezidiert nicht aus.
Auch wenn es nun wieder im Rampenlicht steht: das Interesse der USA an Grönland reicht weit zurück. 1814 fiel das zuerst von Wikingern und seit dem 12. Jahrhundert von Inuit bewohnte Gebiet an Dänemark.
Wegen seiner strategisch wichtigen Lage gilt das knapp 2,2 Mio. Km2 große Territorium seither als Interessensgebiet der USA. Das gipfelte 1941 als US-Truppen in Grönland stationiert wurden um einen eventuellen deutschen Einmarsch zu verhindern. Nach dem Krieg wollte US-Präsident Harry S. Truman, aus militärstrategischen und geopolitischen Gründen, Dänemark Grönland abkaufen, doch Dänemark weigerte sich. Aktuell unterhalten die USA immer noch einem Militärstützpunkt auf Grönland. Dieser wird unter anderem als Frühwarnsystem für anfliegende ballistische Raketen genutzt. Neben strategischen stehen heute auch wirtschaftliche Interessen im Zentrum der US-Überlegungen, sich Grönland einzuverleiben, denn das von nur 57.000 Einwohnern bewohnte Gebiet gilt als überaus rohstoffreich.

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