"Botanik des Wahnsinns" von Leon Engler, Ausschnitt des Covers

DUMONT VERLAG

Radiogeschichten

Familienporträt mit Wahnsinn

"Botanik des Wahnsinns". Von Leon Engler. Es liest Christoph Radakovits.

Bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter landet durch eine Verwechslung das zur Aufbewahrung Gedachte im Müll. Übrig bleibt für den Erzähler nur der Abfall seiner Familiengeschichte: In Leon Englers Debütroman "Botanik des Wahnsinns" geht der Protagonist der psychologischen Verfasstheit seiner Familie nach, erzählt von der Schizophrenie der Großmutter, der Depression des Vaters, der Suchterkrankung der Mutter - und seiner Angst, in die Falle der transgenerationalen Weitergabe zu gehen. Leon Engler hat ein stilles und überraschend unterhaltsames Porträt einer Familie geschaffen, deren Mitglieder alle auf ihre Weise den Boden unter den Füßen verloren haben und deren einer sich festen Untergrund zurückerobert. Er spricht aus, was tabuisiert wurde, und erzählt, wovon erzählt werden kann. Die Frage, was denn ein "normaler Mensch" wäre, begleitet ihn dabei.

Leon Engler studierte Psychologie und Theater- und Filmwissenschaft an der Universität Wien und Paris sowie Psychologie und Kulturwissenschaft in Berlin. 2022 wurde er beim Bachmann-Wettbewerb mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. "Botanik des Wahnsinns" stand auf der Shortlist des Aspekte-Literaturpreises und wird derzeit in sechs Sprachen übersetzt. Engler arbeitet als Psychologe, Universitätsdozent, Journalist und Autor. Er ist Host des Psychiatrie-Podcasts "Die Wahrheit irgendwo hier drinnen". Am 15. November ist Leon Engler auf der Buch Wien zu Gast.

Service

Leon Engler: "Botanik des Wahnsinns", Dumont 2025.

Leon Engler zu Gast auf der Buch Wien 2025

Sendereihe

Gestaltung

  • Ulrike Leitner

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