Menschen halten sich an den Händen in der Gemeinde Notre-Dame-des-Landes, ZAD

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Notre-Dame-des-Landes

Welche Ziele verfolgt die "zone à défendre"?

Vor Jahrzehnten fällte die französische Regierung den Beschluss, auf einem 1.600 Hektar großen Areal in der Gemeinde Notre-Dame-des-Landes im Westen Frankreichs einen neuen Flughafen zu bauen. Der Staat enteignete die Eigentümer - größtenteils seit Generationen ansässige Bäuerinnen und Bauern - und bot ihnen Entschädigungen an. Manche aber lehnten das Angebot ab und leisteten gemeinsam mit Klima- und Umweltschützern Widerstand. Im Jahr 2018 wurde das Bauprojekt dann abgesagt. Ein Sieg für die Bauern und Bäuerinnen und für die Umweltbewegungen. Auf dem Areal, das die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner selbstbewusst "ZAD - zone à défendre", also "zu verteidigende Zone" nennen, florieren heute alternative Lebensformen. Aus der Protestbewegung haben sich Kollektive gebildet, die eine konkrete Utopie jenseits von Markt und Staat entwickeln wollen. Kritiker:innen sprechen von einer Selbstverwaltungszone, deren Rechtsstatus ungeklärt ist, die ihre ökologischen Ziele aufgegeben hat und von einer dauerhaften Parallelstruktur, die staatliche Autoritäten schwächt.

Gestaltung: Alexander Behr

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