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Radiokolleg
30 Jahre Klimagipfel (4)
Gipfel der Vernunft?
13. November 2025, 09:05
Politik wird vom Zeitgeist geprägt und umgekehrt prägt ebenso der Zeitgeist die Politik. Von dieser Dynamik ist auch die UN-Klimakonferenz nicht ausgenommen. Stand vor sechs Jahren alles noch auf Klimaschutz und Green Deals - so ist der Fokus weltweit heute auf militärische Aufrüstung gerichtet. Gerade dieser Sektor verursacht aber enorme Emissionen. Der Anteil des Militärs am globalen menschlichen Treibhausgashaushalts wird auf 5,5 Prozent geschätzt. Zum Vergleich: der weltweite Flugverkehr verursacht zwei bis drei Prozent.
Über Jahre hinweg haben die Menschen nun gehört, es käme auf jedes einzelne Gramm Co2-Einsparung an - beim Thema Aufrüstung scheint dieses Ziel nun aber keine Rolle mehr zu spielen. Das sorgt für Verunsicherung, Frust und Vertrauensverlust bei vielen Leuten.
Schon davor war Fachleuten aus der Wissenschaft nicht alles grün bei den politischen Beschlüssen. Das private Geschäft mit Co2-Zertifikaten - das von manchen als "Ablasshandel" bezeichnet wird - ist ein Beispiel, die Erklärung: "runter mit dem Energieverbrauch" und gleichzeitig "alles digital" ein weiteres. Die unterschiedlichen Ziele stehen oftmals im Widerspruch. Das sorgt abermals für Verunsicherung, Frust und Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Es zieht aber auch Kritik aus der Wissenschaftswelt auf sich.
Unterdessen werden bereits ausverhandelte Verträge wie das Pariser Klimaabkommen von einigen politische Repräsentanten in Frage gestellt. Donald Trump ist sofort nach seiner Angelobung zur zweiten Amtszeit aus dem völkerrechtlichen Vertrag ausgestiegen.
Was bedeutet all das für die 30. Klimakonferenz im November? Und auf welchen Ausblick steuert die Weltgemeinschaft bei dem Thema zu?
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- Daphne Hruby