
PICTUREDESK.COM/ANDREAS TISCHLER
Menschenbilder
Peter Kogler, Künstler
Der Traum vom Raum. Der bildende Künstler Peter Kogler
16. November 2025, 14:10
Raumgefühle. Wenn Peter Kogler als Künstler mit entstehender oder bereits bestehender Architektur zusammentrifft, schafft er mit seinen Werken oft Spannungen, die sich in den Augen und Gefühlen der Betrachtenden wieder auflösen. Er ist ein Pionier in der Beschäftigung mit Computern in der Kunst. Seine Kunst für den Hauptbahnhof Graz im Jahr der Kulturhauptstadt 2003 markierte einen Höhepunkt für den Begriff "Kunst im öffentlichen Raum" und trug dazu bei, dass dieser Bahnhof mehrmals zu Österreichs schönstem gewählt wurde. Dies führte dazu, dass sein Werk nicht wieder wie geplant verschwand, sondern blieb.
Als im vergangenen Jahr die von Boris Podrecca geplante U-Bahn-Station San Pasquale in Neapel in aller Munde war, war es Peter Kogler, der als Künstler die Meeresnähe in der fünf Ebenen umfassenden Station aufgriff und Assoziationen zu einem Leben unter der Wasseroberfläche für Lungenatmende ermöglichte - Auszeichnungen folgten. Aber man muss nicht unbedingt nach Neapel fahren, um in einer U-Bahn-Station mit einem Werk Koflers konfrontiert zu werden: Seit 2012 bereichert seine Installation das Zwischengeschoss der Station Karlsplatz in Wien.
Im Jahr 2025, in dem er seine Professur in an der Professur für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München beendet, folgte eine Ausstellung von Peter Kogler auf die andere: unter anderem im Lehmbruck-Museum, Duisburg, "Der Bildhauer als Zeichner" hieß es in St. Virgil in Salzburg, Kogler-Werke gab es im Tiefkühlhaus in Jennersdorf und in Feldbach zu sehen.
Aktuell läuft mit "Alphabet City" eine Rückschau auf frühe Arbeiten im Francisco Carolinum in Linz - genau 40 Jahre nach Peter Koglers Aufenthalt in Manhattan und seiner ersten Ausstellung in New York. Am 29. November wird in Linz der Katalog präsentiert und ein Konzert gegeben.
Schwindelerregend vielfältig ist das Werk des 1959 Geborenen, der früh mit der Andersartigkeit von Computern in der Kunst experimentierte, der die Ameise zu seinem Wappentier und Flugzeuge zu Trägern seiner Bilder machte, genauso wie Kleidungsstücke. Ihm fällt zum Wort "Fake" der Begriff "Verführung" ein, und die Documenta in Kassel ließ er 1997 zu einem begehbaren Werk mutieren, in dem die Besuchenden zum Teil seiner Kunst werden.
Service
Ausstellung und Präsentation mit Konzert:
Bis 8. 2. 2026 im Francisco Carolinum Linz Ausstellung Alphabet City, Museumsstraße 14, 4020 Wien, dienstags bis sonntags 10-18 Uhr.
29. 11. Genau 40 Jahre nach der Eröffnung der Ausstellung in New York, findet im Rahmen der Ausstellung die Präsentation des Katalogs sowie ein Konzert statt.
Sendereihe
Gestaltung
- Petra Herczeg-Rosenberg