Anti-Orban-T-Shirt auf einer Demonstration in Ungarn

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Radiokolleg

Wissenschaftsjournalismus unter Druck (2)

Die Politisierung der Wissenschaft

In vielen Ländern steht Wissenschaft unter Beschuss. Oder besser gesagt bestimmte Forschungsrichtungen. Im Jahr 2021 verbannte Victor Orban Gender Studies von den ungarischen Universitäten. In den USA werden Förderungen für Impfforschungen ebenso gestrichen wie Forschungsprojekte, die sich in irgendeiner Weise mit Chancengleichheit oder Gerechtigkeit beschäftigen. Von Klimaforschung ganz zu schweigen.
In diesem Kontext wird auch Wissenschafts- und Tech-Journalismus politisch. In den USA beispielsweise waren es insbesondere die Redakteure des Tech-Magazins "Wired", die die Umtriebe von Elon Musk und seiner DOGE-Abteilung (Abteilung für Regierungseffizienz) dokumentiert, erklärt und eingeordnet haben. Statt netten Stories über die neuesten Gadgets machen sie mittlerweile politischen Journalismus und verteidigen unsere Demokratie.
Doch apropos "verteidigen": Gerade in der Klimaberichterstattung bewegen sich Redakteur:innen auf heiklem Terrain zwischen unterschiedlichen Interessensgruppen, die ihre eigenen Wahrheiten oder auch Halbwahrheiten verbreiten. Wie bekommt man einen Durchblick zwischen der Propaganda der Erdöl-Lobby, dem Optimismus der Technik-Jünger und der Weltuntergangsstimmung der "Klimakleber". Und insbesondere beim Klimajournalismus stellt sich die Frage: Wie viel Aktivismus verträgt der Journalismus?

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