Sound Art: Zeit-Ton

DeComposing the Archive mit Christian Rosales Fonseca

Technische Relikte kolonialer Aufzeichnungspraxis im Dialog mit lebendigen indigenen Klangwelten beim ORF musikprotokoll

Was erzählt die künstlerische Praxis über den Kolonialismus - und was erzählt der Kolonialismus über die künstlerische Praxis? Um diese doppelte Fragestellung drehte sich der Workshop "DeComposing the Archive: Kunst - Gewalt - Verantwortung", der am ersten Tag des heurigen ORF musikprotokoll stattfand. Zum Abschluss wurden zwei elektroakustische Kompositionen des in Bogota geborenen und in Bremen lebenden Komponisten und E-Gitarristen Christian Rosales Fonseca präsentiert. Beide Stücke nehmen Bezug auf koloniale Klangarchive und setzen sie in einen neuen, respektvollen Dialog mit der indigenen Kaggaba-Gemeinschaft in Kolumbien. In "Windua" (2024) verbindet Fonseca historische Phonographaufnahmen des Ethnologen Konrad Theodor Preuss mit eigenen Feldaufnahmen vom heiligen Berg Windua, die im Austausch mit der Gemeinschaft entstanden sind. "Akei" (2025) konfrontiert die Betriebsgeräusche eines Phonographen mit Klängen aus dem Territorium der Kaggaba. Mit beiden Werken möchte Christian Rosales Fonseca einen Hörraum eröffnen, in dem sich technische Relikte kolonialer Aufzeichnungspraxis und lebendige indigene Klangwelten begegnen können.

Mit der Unterstützung von VGR - Verwertungsgesellschaft Rundfunk.

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ORF musikprotokoll im steirischen herbst

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