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Radiokolleg Spezial
Border Business - Das Geschäft mit Europas Grenzen
Das Experiment: Schauplatz Albanien (1)
24. November 2025, 09:05
Kameras mit Gesichtserkennung, die in Flüchtlingslagern jeden Schritt registrieren. Algorithmen, die über Asylanträge entscheiden. Drohnen, die Europas Grenzen in Echtzeit überwachen. Die EU verstärkt den Grenzschutz - mit Hochsicherheitslagern und immer neuen Kontrollsystemen. Dahinter steckt nicht nur Politik, sondern auch ein wachsendes Business. Die Serie erzählt, wer investiert, wer profitiert - und wer verliert. Eine Recherchereise zu Europas neuer Migrationspolitik von Anja Troelenberg und Franziska Grillmeier.
Ein Militärflugplatz in Nordalbanien, hoch umzäunt, streng bewacht. Platz für 300 Menschen. Hier will die EU testen, ob Asylverfahren auch jenseits ihres Territoriums möglich sind.
2024 eröffnete Italien in Gjadër ein Aufnahme- und Rückführungszentrum. Die Idee: Wer auf dem Weg von Libyen auf dem Mittelmeer von der italienischen Küstenwache abgefangen wird, wird hierhergebracht - registriert, untergebracht und nach wenigen Wochen entweder abgeschoben oder nach Italien überführt.
Was tatsächlich hinter den Toren passiert, lässt sich nur mühsam rekonstruieren. Seit der Inbetriebnahme haben Journalist:innen keinen Zutritt.
Für Bau und Betrieb sind mehr als 650 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren veranschlagt. Nicht nur für Beton und Personal, sondern auch als politisches Signal: Italien will Härte demonstrieren. Während Rom den Deal als "historisches Pilotprojekt" für ganz Europa feiert, warnen Menschenrechtsorganisationen vor Rechtsbrüchen und fehlender Transparenz.
Gestaltung: Franziska Grillmeier und Anja Troelenberg.
Mit der Stimme von Stefanie Reinsperger.
Studiotechnik: Fridolin Stolz.
Redaktion: Monika Kalcsics.
Eine Produktion in Kooperation mit ORF SOUND.
Service
Alle 4 Folgen der Serie "Border Business" finden Sie im: Radiokolleg-Podcast
