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Dimensionen
Raubkunst im Privatbesitz
Wie Österreich und Deutschland damit umgehen
26. November 2025, 19:05
Die enteigneten Kunstwerke von Juden und Jüdinnen landeten oft in öffentlichen Sammlungen. Heute sind sie in den Institutionen und am internationalen Kunstmarkt, wo Werke mit ungesicherter Provenienz auch privat verkauft werden, zu heißen Eisen geworden: Erben suchen nach ihrem Eigentum, Provenienzforscher spüren mit detektivischer Akribie den Besitzübergängen nach. Bereits 1998 haben sich 43 Staaten verpflichtet, unrechtmäßig erworbene Gegenstände aus jüdischem Eigentum in ihren öffentlichen Einrichtungen zu identifizieren, die Erbinnen und Erben der beraubten Menschen ausfindig zu machen und mit ihnen gerechte und faire Lösungen zu finden. Die Praxis in Deutschland ist jedoch nach wie vor verworren. Ein Restitutionsgesetz, mit dem das Prinzip der Beweislast umgekehrt wird, gibt es in der Bundesrepublik nicht. Vorbild wäre das österreichische Restitutionsgesetz, nach dem bewiesen werden muss, dass es sich bei Sammlungsstücken nicht um Raubkunst handelt. Ein solches Gesetz müsste in Deutschland sowohl vom Bund als auch von allen Bundesländern verabschiedet werden.
Gestaltung: Christina Höfferer
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- Christina Höfferer