Jorge López im Studio mit Peter Kislinger

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Supernova

Zum 70. Geburtstag von Jorge E. López

Die singuläre Tonsprache des österreichischen Komponisten kubanischer Herkunft.

Mit Jorge E. López feiert heute einer der eigenwilligsten in Österreich lebenden Komponisten seinen 70. Geburtstag. Von den tradierten Normen der "Neuen Musik" hat er sich nie identifiziert: "Eher trieb mich von Anfang an, dass es darum geht, das Uralte präsent zu machen". Er suche nicht das Neue, sondern "eher das Verdrängte", betonte er im Gespräch mit dem Radiojournalisten und Ö1 Kollegen Peter Kislinger.

López wurde am 30. November 1955 in Havanna/Kuba geboren. 1960 kam López mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten, wo er in New York und Chicago lebte. 1970 begann er - angeregt durch die Musik von Mahler, Berg, Ives, Messiaen, Stockhausen und Xenakis - zu komponieren und studierte 1971-1976 am California Institute of the Arts. 1987, nach Orchesteraufführungen in Donaueschingen, verlagerte sich sein Lebensmittelpunkt nach Europa und in den deutschsprachigen Raum.

Die Inspirationen für seine oft archaisch anmutenden Werke schöpft er auch aus der intensiv erlebten Natur, besonders Lapplands, Islands und des nordamerikanischen Westens. Seine Arbeiten widersetzen sich gängigen Strömungen der zeitgenössischen Musik und beweisen eine Affinität zu der Musik der Jahrhundertwende 1900 sowie eine Nähe zur Ästhetik des Surrealismus. Sein Lebensmittelpunkt wechselte in den vergangenen Jahren mehrfach zwischen Mölltal in Oberkärnten und Wien. In dieser "Supernova" senden wir großformatige Orchesterwerke des Komponisten.

Sendereihe

Gestaltung

  • Rainer Elstner