Science Arena
"Denken ist keine Spezialdisziplin." Hannah Arendt zum 50. Todestag
Philosophiecafé mit Sophie Loidolt
1. Dezember 2025, 16:05
Start der neuen Reihe "Philosophiecafé" mit Sophie Loidolt. Die österreichische Professorin an der Technischen Universität Darmstadt spricht mit Persönlichkeiten aus der Philosophie-Community über Themen wie "Heidegger verstehen" oder "Kennen Sie Kelsen?". Zum Auftakt geht es unter dem Titel "Denken ist keine Spezialdisziplin" um eine der berühmtesten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts: Hannah Arendt, die vor genau 50 Jahren, am 4. Dezember 1975 in New York gestorben ist.
Hannah Arendt ist so etwas wie ein Popstar der Philosophie geworden. Selbst ihr Rebellentum verkauft sich gut. Etliche Bücher werden jedes Jahr über sie geschrieben, viele davon gespickt mit aufregenden biografischen Details: der Eichmann-Skandal, ihre Liebesgeschichte mit Martin Heidegger, ihr Engagement für die zionistische Jugend-Aliyah, ihre abenteuerliche Flucht vor der Deportation ins Konzentrationslager - alle diese Geschichten machen die deutsch-amerikanische Jüdin Arendt zu einer ikonischen Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Im Philosophiecafé wird Arendt als Denkerin in den Mittelpunkt gestellt. Philosophisch tiefgehende Begriffe wie "Pluralität" und "Welt" prägen Arendts politisches Denken. Dennoch ist das Verhältnis von Philosophie und Politik ein kompliziertes. Wir fragen uns: Was ist Denken als eine Alltagspraxis und warum war Eichmann gedankenlos? Und was würde Arendt 50 Jahre nach ihrem Ableben zur heutigen Situation sagen?
Das Gespräch führt Sophie Loidolt mit Juliane Rebentisch (Professorin für Philosophie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg) und Oliver Marchart (Professor für politische Theorie an der Universität Wien).