Welt-Aidstag 2025, Infotisch

AHW/JÜRGEN HAMMERSCHMID

Am Puls - Gesundheit und Medizin

Aids 2025 - Vergessen kann ansteckend sein!

"Alle 10 Minuten" - 16 Tage gegen Gewalt an Frauen ++ Gesundheitsvorsorge für jüngere Männer ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Aids im Jahr 2025 | Gäste: Mirjam Hall, Gynäkologin, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien; telefonisch aus Südafrika: Michael Knappik, Pneumologe, HIV Experte | Moderation: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at

Aids 2025 - Vergessen kann ansteckend sein!

1985 rückte mit dem Tod des Hollywood-Stars Rock Hudson Aids erstmals in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit. Die Erkrankung war damals verbunden mit Angst, Unwissenheit und massiver Stigmatisierung. Begriffe wie "Schwulenseuche" oder "Strafe Gottes" prägten die frühen Jahre einer Krankheit, für die es weder Therapie noch Hoffnung zu geben schien.

Heute, vier Jahrzehnte später, hat sich vieles verändert: Die HIV-Prophylaxe PrEP lässt die Infektionszahlen sinken, dank medizinischer Fortschritte haben Menschen mit einer HIV-Infektion, die frühzeitig eine antiretrovirale Therapie beginnen, eine fast normale Lebenserwartung. Dennoch bleibt die Stigmatisierung aufrecht - in der Arbeitswelt, im Alltag und auch im Gesundheitswesen.

Die Aids-Hilfen Österreich versuchen, der strukturellen Diskriminierung entgegenzuwirken und feiern 2025 ihr 40-jähriges Bestehen. 2026 soll mit dem magnus*Ambulatorium für sexuelle Gesundheit in Wien ein bundesweit einzigartiger Ort entstehen, an dem Diagnostik, Behandlung, Prävention und psychosoziale Unterstützung erstmals unter einem Dach vereint werden. Ein wichtiger Schritt hin zu niedrigschwelliger Versorgung und ganzheitlicher Gesundheitsförderung.

Global betrachtet bleibt HIV/Aids jedoch eine Herausforderung. In vielen ärmeren Ländern fehlt es an Zugang zu Medikamenten, Aufklärung und Prävention. 2024 lebten weltweit rund 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, etwa 630.000 starben an den Folgen von Aids. Jährlich werden 1,3 Millionen Neuinfektionen verzeichnet. Zwar hat sich das 1994 von den Vereinten Nationen gegründete Programm UNIAIDS dem Ende der weltweiten HIV/Aids Pandemie bis 2030 verschrieben. Doch der Kampf gegen das Virus steht an einem kritischen Punkt - auch, weil internationale Finanzierungszusagen ins Wanken geraten.

Ronny Tekal spricht mit seinen Gästen in der aktuellen Ausgabe von "Am Puls", anlässlich des Welt-Aids-Tages, der jährlich am 1. Dezember begangen wird, über die langsam aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwindende Erkrankung.

Gästin im Studio:

Mirjam Hall, Gynäkologin, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien

Am Telefon, live aus Kapstadt, Südafrika

Michael Knappik, Leiter der HIV - Immunambulanz, Klinik Ottakring, Standort Penzing, zzt. für Ärzte ohne Grenzen (MsF) im Auslandseinsatz


"Alle 10 Minuten" - 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Gewalt an Frauen und Mädchen zählt zu einer der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen: 2022 wurde weltweit alle 10 Minuten vorsätzlich eine Frau vom Partner oder Familienmitgliedern getötet. Die UN-Kampagne Orange the World macht jedes Jahr zwischen dem 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und dem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Weltweit erstrahlen in diesen 16 Tagen Gebäude in oranger Farbe - als sichtbares Zeichen für Respekt, Gleichberechtigung und ein Ende der Gewalt. Auch in Österreich bleibt das Thema nach wie vor hochaktuell: Statistisch gesehen wird hierzulande alle drei Wochen eine Frau ermordet, meist durch einen ihr nahestehenden Mann. Allein im Jahr 2025 verloren bis dato bereits mehr als 15 Frauen ihr Leben durch häusliche oder partnerschaftliche Gewalt. Während Frauenhäuser Schutz und Unterstützung bieten, können kostenfreie Beratungsstellen wie der Männernotruf Schlimmes verhindern.
Ein Beitrag von Lukian Guttenbrunner.

Interviewpartner:

Ilse Angel-Schödl, Psychotherapeutin
Martin Hochegger, Männernotruf

Kostenlose Notrufnummern:
Helpline gegen Gewalt 0800 222 555 0-24 Uhr
Männernotruf 0800 246 247 0-24 Uhr


Rubrik "Eine Frage noch"

Zum Schwerpunkt Männer-Gesundheit:
Frage 4: "Welche Vorsorgemaßnahmen werden für jüngere Männer empfohlen?"
Die Antwort kommt von Heidemarie Ofner, Urologin, Universitätsklinik für Urologie, AKH, MedUni Wien
Ein Beitrag von Sonja Watzka

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