Ian Fraser Kilmister - Lemmy Kilmister

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Diagonal

Lemmy. Diagonal zur Person: Ian Fraser Kilmister

"Born to Lose, Live to Win."

80. Geburtstag, 10. Todestag, 50. Bandjubiläum. Für hartgesottene Fans des britischen Musikers Lemmy Kilmister - Gründer, Bassist, Sänger und einziger Fixstern der Rockband "Motörhead" - markiert das Jahr 2025 einen Hattrick der Gedenkkultur.

Um das Image der und das Ausmaß des Kults um die Person Lemmy Kilmister zu illustrieren, lohnt ein Blick in die Naturwissenschaften: Mit dem Asteroiden "(243002) Lemmy", rast ein Gesteinsbrocken seines Namens durch unser Sonnensystem und leistet dem galaktischen Objekt "(250840) Motörhead" seit 2016 Gesellschaft.

Ein Jahr später verlieh eine Kuratorin des Naturhistorischen Museums London einer Gattung prähistorischer Reptilien den Namen "Lemmysuchus". Übersetzt: Lemmys Krokodil, "eine der bösesten Meereskreaturen, die jemals die Erde bewohnt haben", erklärte die Taufpatin als deklarierter Motörhead-Fan.

Im Ozeaneum Stralsund wurde an einem Pinguin namens "Lemmy" das Lärmempfinden seiner Artgenossen untersucht und mit "Constrictoanchoratus lemmyi" und "Kalloprion kilmisteri" tragen gleich zwei Arten von Würmern den Namen des Rockers - die eine als Parasit, die andere als Fossil.

Eine herbe Enttäuschung mussten Fans allerdings kurz nach dem Tod Lemmy Kilmisters am 28. Dezember 2015 hinnehmen: Ihrer Petition, eines von vier neu entdeckten, hochradioaktiven Schwermetallen im Periodensystem "Lemmium" zu taufen, wurde nicht stattgegeben.

Aber weder der kultischen Verehrung noch der posthumen Totalverwertung im Geiste des Marketings hat das einen Abbruch getan. Erst im vergangenen Mai fand in Burslem die groß angelegte Enthüllung einer Statue des Musikers statt, in der ein Teil seiner Kremationsasche beigesetzt wurde. In dieser mittelenglischen Gemeinde erblickte er am 24. Dezember 1945 als Ian Fraser Kilmister das Licht der Welt. Seine Schulkollegen taufen ihn "Lemmy".

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  • Roman Tschiedl