gaupenraub: Wohnraum für Obdachlose

4. Jänner 2026, 11:50

Er mag weniger bekannt sein als der Pritzker-Preis, aber er ist höher dotiert: Der Ammodo Architecture Award wird seit 2024 an Architekturprojekte vergeben, die sich durch ökologische Nachhaltigkeit und soziale Inklusion auszeichnen. Heuer wird mit gaupenraub+/- ein kleines Architekturbüro aus Wien gewürdigt, das bestehende Bauwerke zu Bleiben für Obdachlose adaptiert. "Architektur kann an den Rändern der Gesellschaft Wirksamkeit entfalten wie sonst nirgendwo", sagen Alexander Hagner und Ulrike Schartner, die das Architektur-Büro 1999 gegründet haben.
Mit der "VinziRast mittendrin" wurde im Universitätsviertel von Wien ein Bürgerhaus zu einem Ort der Gemeinschaft und der Wiedereingliederung in gesellschaftliche Strukturen geschaffen. Studierende leben mit ehemals Obdachlosen in WGs - durch die Vermietung von Veranstaltungsräumen und durch die ebenerdige Gastronomie werden Kreditrückzahlungen erwirtschaftet. Und ein ehemaliges Luxus-Hotel in Mayerling bei Wien haben gaupenraub - im Verbund mit zig anderen Organisationen, Institutionen und Unterstützerinnen - zu "VinziRast am Land" transformiert, mit angeschlossener Landwirtschaft, Seminarbetrieb, Werkstätten und Gästezimmern. Auch dieses Projekt soll sich finanziell selbst tragen können.
Aber auch ein ungewöhnliches Museum haben gaupenraub geplant: das Eiermuseum des Bildhauers Wander Bertoni im Burgenländischen Winden am See. Wie sich dieses leichtfüßige Bauwerk in ihr architektonisches Schaffen an den Rändern der Gesellschaft einfügt, was Obdachlose zum Wohnen brauchen und welche Rolle Schönheit und ansprechende Gestaltung in der Arbeit mit gespendeten oder wiederverwerteten Materialien spielen, das erzählen Ulrike Schartner und Alexander Hagner im Intermezzo-Gespräch mit Anna Soucek.

Service

gaupenraub +/-

VinziRast

Eiermuseum

Podcast abonnieren

Sendereihe

• Intermezzo

Gestaltung

• Anna Soucek