Eugen Gomringer

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Menschenbilder

Eugen Gomringer in memoriam

"Immer wieder gelingt es." Eine Erinnerung an den Begründer der Konkreten Poesie

Am 21. August 2025 starb Eugen Gomringer im Alter von 100 Jahren. Geboren am 20. Jänner 1925 in Cachuela Esperanza, Bolivien, galt er als "Vater der deutschen Nachkriegsmoderne" und als "Erfinder, der die Sprache der Literatur nachhaltig verändert hat". 1953 prägte Eugen Gomringer den Begriff "Konkrete Poesie" - in Analogie zum Begriff der "Konkreten Kunst. In seinen Gedichten spielte er mit der Materialität der Schrift und des Schriftbildes und folgte damit der abstrakten Malerei seiner Zeit. Der bolivianisch-schweizerische Schriftsteller - Sohn eines Schweizer Vaters und einer bolivianischen Mutter - wurde so zum "Vater der Konkreten Poesie".

Gomringer studierte Nationalökonomie und Kunstgeschichte in Bern und in Rom. Von 1954 bis 1957 arbeitete er als Sekretär des Schweizer Künstlers Max Bill an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. 1953 gründete er mit Dieter Roth und Marcel Wyss die Zeitschrift Spirale, von 1960 bis 1963 gab er die Buchreihe "konkrete poesie - poesia concreta" heraus.

Gomringer - Professor für Poetik an zahlreichen renommierten Universitäten - wurde 1988 Intendant des Internationalen Forums für Gestaltung in Ulm. Im Jahr 2000 gründete er das "Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie" in Rehau. Seine Sammlung bildet den Grundstock für das "Museum für Konkrete Kunst" in Ingolstadt.

"immer wieder stockt es, immer wieder reift es, immer wieder gelingt es" heißt es in einem seiner Gedichte.

Die "Menschenbilder" wiederholen ein Porträt, das Heinz Janisch 2015 zum 90. Geburtstag des Autors gestaltet hat.

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