Franz Schubert

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Stimmen hören

Franz Schubert im Klang der "Babyboomer"-Generation

Die 1990er als interpretatorische Zeitenwende auch für Schubert-Lieder

Nicht nur dort, wo der eigentliche Treiber des Epochenbruchs wirkte, am Sektor der "Alten Musik", brachte die Zeit ab etwa 1990 massiv Neues in Repertoire und interpretatorischem Ansatz. Die Hoffnungen, die die Branche in den neuen Tonträger, die Compact Disc, setzte, waren grenzenlos, ein Aufnahme-Boom setzte ein. Im Liederbereich, und da vor allem bei Franz Schubert, vermischte sich der unumgängliche Generationenwechsel (davor: Ameling, Mathis, Fassbaender, Ludwig, Schreier, Fischer-Dieskau, Prey) mit einem Fokus auf Sängerinnen, Sängern, die an der "historischen Aufführungspraxis" zumindest geschnuppert hatten, sich ihr mitunter auch voll verschrieben hatten. Zentral der Tenor Christoph Prégardien (er wird diesen Monat 70), flankiert von einem Hans Peter Blochwitz, einem Uwe Heilmann, oder, bei den Baritonen/Bässen, Thomas Hampson, Matthias Goerne, Thomas Quasthoff. War es das neue Trägermedium mit seiner höhenbetonten Klangcharakteristik, das auch bei den Sopranistinnen - von Ruth Ziesak bis Barbara Bonney - den "leichten", hellen Stimmen einen Startvorteil verschaffte und einen stark textbezogenen Zugang förderte?

Sendereihe

Gestaltung

  • Chris Tina Tengel