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Radiokolleg
Keine Panik. Angststörungen (1)
Panikattacken
19. Jänner 2026, 09:05
Angst - ein Urgefühl, tief verankert im vegetativen Nervensystem von allen Arten von Tieren. Sie reagieren blitzschnell auf Gefahren: die Angst schießt regelrecht ein und augenblicklich kommt es zu hormonellen Veränderungen: Adrenalin wird freigesetzt, das den Blutdruck erhöht, die Sinne schärft und sämtliche vorhandenen Energieressourcen freisetzt. Das hat unterschiedliche Folgen. Je nach Tierart und Tarnung flüchtet das Tier - wie Pferde, Rotwild, Hasen und dergleichen, oder es erstarrt und stellt sich tot: wie Echsen und Insekten. Der Mensch ist ein besonderes Tier: er kann beides: weglaufen, sich verstecken, sich totstellen. Was bedeutet Angst für den Menschen? Wann wird dieses gesunde Schutzverhalten krankhaft? Und welche Ursachen und Auswirkungen hat das? Sabine Nikolay erkundet Angst und Panik.
Panikstörungen, Panikattacken, Phobien, Platzangst oder Agoraphobie - sie alle bezeichnen eine anfallsartig einsetzende Angst, die in der Psyche der Betroffenen sitzt. Äußerlich scheint es für Umstehende keinen Grund zur Panik zu geben, doch Betroffene berichten über psychische und vor allem physische Auswirkungen: Schüttelfrost, Hitzewallung, Zittern, Zähneklappern, Fahrigkeit und der Verlust der Körperkoordination gehen einher mit einem "außer sich selbst sein", dem Gefühl "neben sich selbst zu stehen" bis hin zum Verlust vom Wissen um Raum und Zeit. Wo bin ich, wie heiße ich, was ist heute für ein Tag, warum bin ich hier? Solche Gedanken beschäftigen die Betroffenen zusammen mit der scheinbar überwältigenden Angst. Doch, so die Psychologin Verena Kast: Angst ist ein körperliches Phänomen und kann daher mit einfachen Mitteln effizient bekämpft werden. Sabine Nikolay berichtet über Erscheinungsformen und Erfahrungen mit Panikattacken - und deren Auflösung.
