Ulrike Draesner - APA-IMAGES/DPA/GERALD MATZKA
Radiokolleg
Dichter:innen und ihre Musik (1)
Eine zeitgenössische Sichtweise
Von Gedichten als "akustische Lebewesen" (Ulrike Draesner)
19. Jänner 2026, 09:45
"Nichts mehr wird kommen, Frühling wird nicht mehr werden", schrieb Ingeborg Bachmann in einem dem Komponisten Hans Werner Henze gewidmeten Gedicht. Von der düsteren Prophetie ausgenommen blieb allein die Musik. Zeitgenössische Dichterinnen und Dichter beantworten die Frage nach ihrem Verhältnis zu Musik üblicherweise radikal skeptisch, wenn nicht gar abschlägig. Sie wollen nicht auf traditionelle Weise vertont werden, die musikalische "Untermalung" ihrer Texte gilt - mit wenigen Ausnahmen, die die Regel bestätigen - als Sakrileg! Literatur und Jazz - horribile dictu! Gefordert wird vielmehr ein Verhältnis zwischen Text und Klang auf Augenhöhe.
Der Komponist Michael Maria Ziffels arbeitet derzeit an einer Oper nach Ulrike Draesners "doggerland". Schnittpunkt der gemeinsamen Arbeit ist ein Verständnis des Textes als "akustisches Lebewesen".
Service
Sendereihe
Gestaltung
- Erich Klein
