Zerbombtes Haus in Harasta, Syrien

APA-IMAGES/DPA/MARCUS BRANDT

Dimensionen

Toxischer Alltag in Umweltruinen

Die Langzeitfolgen des Syrienkriegs

Es ist die longue durée des Krieges, dass nach dem Ende der Kamphandlungen die Gewalt in Form von Umweltzerstörung und Gesundheitsgefährdung weiterlebt. Ein Beispiel ist Syrien. Überfüllte Müllhalden in zerstörten Städten verschmutzen landwirtschaftliche Böden und Flüsse, Trinkwasser ist oft kontaminiert. Durch die Abfälle und stehendes Wasser breiten sich Sandfliegen rasant aus, die Leishmaniose übertragen - eine Krankheit, die in Syrien seit Jahren stark zunimmt. Hinzu kommen toxische Überreste von Munition, Bomben und Sprengstoffen, aber auch die zerstörten Gebäude, Betonstaub, Asbest etc., die Böden verseuchen und das Risiko für Geburtsdefekte und chronische Erkrankungen erhöhen. Auch Wälder sind massiv geschrumpft: Abholzung zur Brennholzgewinnung hat die Landschaft verändert, die Bodenerosion verschärft. Das Kriegserbe Syriens zeigt sich so nicht nur in den Ruinen seiner Städte, sondern in der schleichenden Vergiftung von Umwelt und Körpern.

Gestaltung: Laura Salm-Reifferscheidt

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