Wohnen, Familiengeschichten
Bei der Tante im Burgenland
Von: Herr Pelikan, Jahrgang 1941 | 29. März 2025, 16:53
Ich bin ein Kriegskind, 1941, als Bub bin ich bei der Tante im Burgenland gewesen, weil der Vater war in Gefangenschaft nachher in Amerika, bei den Amerikanern, die Mutter musste das Geschäft leiten. Und sie konnte nur Samstags, Sonntags mich in Eisenstadt, besuchen und es war ein langer Fußweg, weil da gab es keine Zugsverbindungen. Sie musste also ungefähr drei Stunden marschieren, damit sie mich sehen konnte. Das war so die Zeit, bevor ich in die Schule kam. Die Schule in Wien war tipptopp. Aber wissen Sie, die Zeit war hart. Die Mutter musste die Kleider von ihrem Vater verkaufen am Schwarzmarkt, damit wir was zum Essen haben. So war die Situation nach 1945. Ich war an und für sich bei der Tante im Burgenland. Da war es recht lustig und kein Problem. Aber das Problem war dann, das Haus war zerbombt in Wien, sie musste bei ihrer Mutter wohnen, also bei meiner Großmutter. Dann ging die Schule los und da war noch nichts. Die Mutter musste noch Kleider verkaufen. Das weiß ich noch sehr gut, das hat sie mir oft erzählt. Und so ging es dann ein bisschen besser. Ich bin dann bei den Großeltern groß geworden. Der Vater ist aus der Gefangenschaft zurückgekommen. Er hat dann das Geschäft weitergeführt. Und ich hab mich dann entschieden, nach dem Militär in die Schweiz zu gehen.









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