Hier kocht Colette

8. April 2017, 21:58

Seit ihrer Kindheit erforschte Colette Prommer das Kochuniversum. Ausschlaggebend war ihre Großmutter, eine Berufsköchin in den besten Häusern: Durch sie bekam sie einen natürlichen Zugang zum Kochen.

Von klein auf waren ihr Dinge wie Teigkneten, das Verlesen von Früchten, das Abschmecken von verschiedenen Gerichten oder das Prüfen von Fleischqualität vertraut. Alles drehte sich um feinste Zutaten, die "richtige" Konsistenz, Düfte, unterschiedliche Zubereitungsarten und den Geschmack.

Die Summe der Erfahrungen

Mit ihrer Mutter - einer ebenfalls großartigen Kochforscherin - setzte sich das freudige Komponieren und Entwickeln lukullischer Spezialitäten fort. Freunde bekochen, mit ihnen aufkochen, Buffets für verschiedenste Anlässe zu kreieren und zu arrangieren oder ein festliches "Menu pour deux" gehören für Colette zur Lebensqualität, zum Savoir-vivre. Und so kam es, dass sie vor zwei Jahren erstmals in Ö1 auftrat. Und aus all ihren gesammelten Erfahrungen entstand "Frau Colettes Radioküche".

Kulinarischer Alltag
"Kochen ist das Einsetzen aller Sinne, das Sehen, das Begreifen, das Riechen, das Schmecken, das Hören. Es impliziert Fantasie, Harmonie, Forschung, Kreativität und Spielen. Kochen ist Leben!" Unter diesem Motto versucht sie all monatlich ihr Radiopublikum zum Kochen "einzuladen".

Colette Prommer hat sich auch einen kleinen Traum erfüllt und ein Kochbüro in einem Biedermeierhaus im 7. Wiener Gemeindebezirk eingerichtet. Ein Ort, wo sie Gerichte erforscht, in alten Kochbüchern schmökert und sich neue Leckerbissen für ihre Gäste ausdenkt. Es wirkt wie ein kleines Landhaus in Südfrankreich, von der Küche blickt man durch ein kleines Fenster in einen ehemaligen Kutscherhof mit Pergola. Ein idyllischer Wohlfühlplatz, der Lust auf Essen und Trinken macht.

Bilderbuch für Erwachsene

Michael Langoth, Fotograf, Musikproduzent, leidenschaftlicher Koch, beschäftigt sich schon seit langem mit verschiedenen Ausdrucksformen von Kreativität und deren gemeinsamen, verbindenden Elementen. Seit mehr als 20 Jahren fotografiert er Essen im Fotostudio Trizeps, das er gemeinsam mit Josef Fallnhauser in Wien betreibt. Über diesen "Brotberuf" entstanden Kontakte zu vielen Köchen und Kulinarik-Experten, die sein Interesse am eigenen Kochen immer mehr vertieften.

Das Reisen in ferne Länder hat seinen Gaumen geschärft, seine Aufmerksamkeit für "anderes Essen" geweckt. Offen für alle Geschmäcker, Düfte und neue Kreationen ist ihm fast nichts fremd, was es an essbaren Genüssen gibt. Als Musiker veröffentlichte er 2004 sein erstes Soloalbum "Sentimental Cooking", in dem er sich konzeptuell mit den Parallelen zwischen zeitgenössischer Musikproduktion und dem Kochen beschäftigt, wobei der Begriff "remixing" im Mittelpunkt steht.

Experimente aus der Klangküche
Das zweite Langoth-Album namens "Grounding" ist im Sommer 2006 bei Sunshine Enterprises erschienen. Langoth verbindet Musik und Kochen auf spezielle Weise: Seit Jahren gibt es jeden Freitagabend in seiner Wiener Wohnung eine Art "Kochsalon", bei dem Freunde, Musiker und Künstler zusammen kochen und essen. Nach dem Dessert wird der Abend im Tonstudio samt umfangreicher Instrumentensammlung fortgesetzt. Die dabei spontan entstehenden Tracks und Loops werden dann von Langoth für seine Musikprojekte weiterverarbeitet.

Bei der Auswahl der Rezepte haben wir darauf geachtet, eine Vielfalt an unterschiedlichen Kochtechniken vorzustellen, die verschiedene Herstellungsprinzipien veranschaulichen. Diese können dann im Detail unendlich oft abgewandelt werden. Betrachten Sie deshalb dieses Buch einfach als Inspirationsquelle, variieren Sie die Zutaten und verändern Sie die Rezepte nach Lust und Laune. Oder, um einen "zeitgeistigen" Ausdruck zu verwenden: "Remixen" Sie dieses Buch!