Moretti, ein gefragter Künstler
Temperamentvoll, feinfühlig & vielseitig
Seine Popularität verdankt er u. a. TV-Serien wie "Kommissar Rex": Tobias Moretti. Dennoch wird der Vielseitige auch von Theater- und Film-Freaks geschätzt. Diesmal ist er live im "Klassik-Treffpunkt" aus Salzburg zu Gast, wo er bei der "Mozartwoche" mitwirkt.
8. April 2017, 21:58
Eines seiner Qualitätsmerkmale ist seine Vielseitigkeit: Tobias Moretti, der den Spagat schaffte, sowohl beim breitem TV-Publikum als auch bei anspruchsvollen Theater- und Film-Freaks beliebt zu sein. Im Rahmen der heurigen Salzburger "Mozartwoche" ist er in dem prominent besetzten Mozart-Singspiel "Zaide", das Nikolaus Harnoncourt dirigiert, als Erzähler eingesetzt.
Diesmal ist der gefragte österreichische Schauspieler live zu Gast bei Haide Tenner im Ö1 "Klassik-Treffpunkt" aus dem Publikumsstudio des ORF-Landesstudios Salzburg.
Auf Bergbauernhof zu Hause
Heute lebt der 1959 in Gries in Tirol geborene Schauspieler und diplomierte Landwirt, der durch TV-Serien wie "Piefke Saga" und "Kommissar Rex" breite Popularität errang, wieder auf einem Bergbauernhof in 1.000 Meter Höhe in seiner Heimat.
Hier verbringt der bodenständige Künstler mit seiner Frau Julia, einer Musikerin, mit der er seit 1997 verheiratet ist und mit seinen Kindern, die Zeit zwischen seinen zahlreichen Arbeiten.
Temperamentvoll und feinfühlig
Seine Selbstbeschreibung: "Temperamentvoll, mit aufregenden Hobbys zur Entspannung wie Wildwasserkanu oder Motorradfahren". Daneben wird ihm aber "außergewöhnliche Feinfühligkeit" attestiert. Und diese Wesenszüge prägen auch seine Rollen.
Moretti studierte an der Wiener Musik-Universität zunächst einige Semester Komposition. Seine Theaterausbildung erhielt er an der "Otto Falckenberg Hochschule" in München.
Von Hannover nach München
Noch während seines ersten Engagements in Hannover wechselte er zu Frank Baumbauer an das Münchner "Residenztheater". Als Ensemble-Mitglied (1984/85) spielte er unter R. W. Fassbinder den "Katzelmacher", weiters in "Hahnenkapf" (unter Ruth Drexel), in "King Lear" (unter Lietzau) sowie in "Das Lebendes Galilei" (unter Löscher).
1986 folgten diverse Titelrollen an den Kammerspielen, so u. a. in "Troilus und Cressida" (unter Dieter Dorn), in Achterbuschs "Der Frosch" sowie in Bernhards "Theatermacher", der letzten Inszenierung von Hans Lietzau.
Burgtheater, Volksoper und Regie
Zu seinen weiteren Theater-Stationen zählten das Wiener Burgtheater, wo er 1995 in Anton Cechovs "Der Heiratsantrag" spielte, sowie die Wiener Volksoper, wo er 1997 in Carl Orffs "Die Bernauerin" zu sehen war.
Und im Februar 2001 gab Moretti sein Regie-Debüt: Er inszenierte damals im Bregenzer "Theater am Kornmarkt" Mozarts "Don Giovanni".
Seit 1990 verstärkte Filmarbeit
Seit Beginn der 1990er Jahre wandte sich Moretti verstärkt dem Medium Film zu. Nach Felix Mitterers "Piefke Saga" (1990) und "Kommissar Rex" folgten u. a. der Kinofilm "Workaholic" (1996) sowie eine Reihe von TV-Filmen wie u. a. das Wilderer-Drama "Krambambuli" (1998), "Deine besten Jahre" (1999), "Die Nichte und der Tod" (1999). In dem internationalen Vierteiler "Jesus-Legenden" besetzte ihn Raffaele Mertes als Joseph.
Weiters war Moretti u. in "Todfeinde - Die falsche Entscheidung" (1999), in "Der Tanz mit dem Teufel - Die Entführung des Richard Oetker" (2000) sowie in Curt Faudons "Das Tattoo - Tödliche Zeichen" (2000) zu sehen.
Speer-Film heuer im ORF
Zu Morettis jüngeren Arbeiten zählen u.a. "Schwabenkinder" (2001) "Andreas Hofer", "Julius Caesar" und "Gefährliche Nähe und du ahnst nichts" (alle 2002) sowie "Die Rückkehr des Tanzlehrers" und "Kätchens Traum" (beide 2004).
Zahlreiche Auszeichnungen
Tobias Moretti wurde mehrfach ausgezeichnet, so 1995 mit dem "Bayerischen Filmpreis" für "Kommissar Rex", 1999 mit dem "Grimme-Preis" für die ORF-Co-Produktion "Krambambuli" in der Regie von Xaver Schwarzenberger. In den Jahren 2001, 2003 und 2004 erhielt Moretti die "Romy" als beliebtester Schauspieler Österreichs.
Im Vorjahr stand Moretti an der Seite von Sebastian Koch in dem dreiteiligen biografischen Doku-Drama "Speer und Er" unter der Regie von "Die Manns"-Macher Heinrich Breloer vor der Kamera. Der Film wird heuer im ORF zu sehen sein.
CD der Woche
Mozart: Frühe Symphonien (Musik und Briefe), Concentus musicus, Nikolaus Harnoncourt; die Briefe gelesen von N. Harnoncourt und seinem Enkel (3 CD-Box), BMG
Links
Burgtheater
Tobias Moretti
Mozartwoche Salzburg 2005
Salzburger Festspiele
tv.ORF.at
Volksoper Wien