Jazz-Ressues aus den 70ern und 80ern
"The Sonet Jazz Story"
Wie ein "Who's who" des Jazz lesen sich die Namen der Künstler einer neuen CD-Serie, die aus dem Archiv des Jazzlabels Sonet nun wieder veröffentlicht wurden: Nat Adderley, Benny Carter, Chet Baker, Art Farmer, Dizzy Gillespie, Lionel Hampton und, und, und ...
8. April 2017, 21:58
1956 gründeten die beiden Schweden Sven Lindholm und Gunnar Bergström das Plattenlabel Sonet. Die Firma expandierte sehr schnell und bekam den Ruf, für den modernen Mainstream Jazz besonders fördernd zu wirken. Vor kurzem wurden nun zehn Produktionen aus den 70er Jahren auf einer CD-Serie wieder veröffentlicht. Einige markante Titel aus dieser alten "neuen" Serie stehen im Mittelpunkt von "Jazztime".
Das "Label-Triumvirat"
Es war 1956, als die beiden schwedischen Jazzliebhaber Sven Lindholm und Gunnar Bergström die Plattenfirma Sonet gegründet haben. Sie blieben bis in die 80er Jahre die Manager dieses Unternehmens, das sehr rasch expandierte und Ende der 50er Jahre nach Kopenhagen übersiedelte, um sich dort mit dem Plattenlabel Storyville, spezialisiert auf Traditional Jazz, zu verbinden. Ein weiterer schwedischer Jazzexperte, Dag Haeggquist, ergänzte das Team Lindholm/Bergström und brachte sein Gazell-Label in die Gesellschaft ein.
Jazz aus allen Richtungen
Sonet war es durch diese Kooperationen möglich, im Katalog ein breites Spektrum an Jazz fast aller Stilrichtungen anzubieten. Die Firma, die nach und nach auch Zweigstellen in England, Finnland und Frankreich eröffnete, verlegte sich schließlich auch auf einschlägige Jazz-, Film- und Videoproduktionen.
"The Sonet Jazz Story"
Vor kurzem wurden nun einige Highlights der Sonet-Vinyl-Schallplatten unter dem Serientitel "The Sonet Jazz Story" auf zehn CDs wieder veröffentlicht. Unter diesen Wiederveröffentlichungen befindet sich beispielsweise eine Aufnahmesession aus dem Jahr 1985, in der der Altsaxofonist und Meisterarrangeur Benny Carter auf den Kornettisten Nat Adderley traf. Eine großartige Version von Adderleys "Work Song" war eines der Resultate dieser Kombination.
Weitere Kostbarkeiten
Saxofonist Sonny Stitt war 1975 Gastsolist bei Art Blakey's Jazz Messengers. Bei dieser Hard-Bop-Sitzung wurde u. a. die Ballade "I Can't Get Started" eingespielt.
Trompeter Chet Baker war im Juni 1985 zu Gast in der Sonet-Bibliothek, die für intimes Muszieren besonders gut geeignet war. Mit schwedischen Musikern nahm er u. a. die rasante Be-Bop-Nummer "Tempos Fugit" von Bud Powell auf.
Auch die Kooperation von Barney Kessell, Gitarare, und Red Mitchell, Kontrabass, ist legendär. Aus dieser Zusammenarbeit stammt eine Jazzversion des populären Schlagers der 70er Jahre: "Killing Me Softly With a Song".
Weitere Sonet-Ressues sind Titel mit dem Tenorsaxofon-Team Zoot Sims/Al Cohn, mit dem dänischen Violinisten Svend Asmussen, mit Lionel Hampton oder mit dem Trompeter Dizzy Gillespie - all diese Kostbarkeiten sind u. a. in "Jazztime" zu hören.
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