Gesundheitliche Schäden durch Schadstoffe

Krank durch Lebensmittel?

Auch in unserer Nahrung finden sich Schadstoffe, wie Schwermetalle. Vor den meisten schützt uns unser Körper durch ein Entgiftungssystem. Vor vielen aber müssten wir uns selbst schützen, indem wir bestimmte Lebensmittel vermeiden oder speziell zubereiten.

In unserer Nahrung finden sich unter anderem Schimmelpilze, giftige Pflanzeninhaltsstoffe oder Schwermetalle. Andererseits fügt der Mensch vielen Lebensmitteln ganz bewusst bestimmte Substanzen zu. Farbstoffe, um sie bunter und appetitlicher zu machen, Geschmacksverstärker, damit sie besser munden oder Pestizide, um sie vor Schädlingen zu schützen. Vor den meisten Schadstoffen schützt uns unser Körper durch ein ausgeklügeltes Entgiftungssystem. Vor vielen aber müssten wir uns selbst schützen, indem wir bestimmte Lebensmittel vermeiden oder speziell zubereiten.

Von A wie Acrylamid bis Z wie Zusatzstoffe

Die Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Substanzen untersucht und das Risiko bestimmter Schadstoffe analysiert: So etwa stehen Acrylamid (im Gebäck und Süßigkeiten enthalten) oder polyzyklische Kohlenwasserstoffe (sie entstehen beim Braten von Fleisch) im Verdacht, Krebs zu verursachen.

Auch Mykotoxine, die Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, gelten der aktuellen Studienlage zufolge als krebserregend. Dass Nitrosamine einen direkten Einfluss auf die Entstehung von Krebserkrankungen haben, konnte mittlerweile ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesen werden. Andere Substanzen, wie Transfette, beeinträchtigen wiederum unser Herzkreislauf-System. Und nicht nur das: Künstliche Zusätze, wie Lebensmittelfarben oder Verpackungsmaterialien, stehen im Verdacht für die Entstehung von ADHS und Alzheimer verantwortlich zu sein.

Panikmache oder reale Gefahr?

Eine Reihe weiterer Substanzen wie etwa Glutamate stehen immer wieder im Zentrum wissenschaftlicher Diskussionen. Bei vielen Substanzen wurden deren gesundheitsgefährdenden Effekte bestätigt. Daher weisen Wissenschaftler einerseits auf die Risiken hin, die bestimmte Substanzen in unserer Nahrung für unsere Gesundheit bergen, andererseits warnen sie vor Panikmache.

Ein Beispiel: Ein Drittel aller Krebserkrankungen steht mit der Ernährung in Zusammenhang. Allerdings sind nicht Schadstoffe wie Acrylamid die "Hauptübeltäter", sondern Übergewicht und einseitige Ernährungsgewohnheiten mit wenig Obst-, Getreide- und Gemüseanteil. Der Bereich Ernährung ist besonders gut erforscht. Aber es gibt kaum Studien, die Langzeiteffekte von Schadstoffen aufzeigen. Das ist auch der beste Boden für Verunsicherung und jede Menge Mythen – profunde Information ist demnach dringend nötig.

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Wenn Sie Fragen zum Thema haben, dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 6979 an, oder posten Sie hier.

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  • Sind die Kontrollen und die geltenden Vorschriften streng genug?
  • Wie ist die wissenschaftliche Datenlage?
  • Wie kann mit sich gesund und schadstofffrei ernähren?
Offen gebliebene Fragen werden nach der Sendung von Univ. Prof. Dr. Siegfried Knasmüller, Umwelttoxikologe am Institut für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien, bis zirka 15:15 Uhr in unserem Online-Forum beantwortet.

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Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 19. Jänner 2009, 14:20 Uhr