Ein Lebenselexier

Lachen tut gut

Lachen macht gesund. Dies konnte erstmals der amerikanische Wissenschaftsjournalist Norman Cousins in einem Selbstversuch feststellen. Die Erfahrungen von Norman Cousins waren die Initialzündung für die wissenschaftliche Erforschung des Lachens.

Der amerikanische Wissenschaftsjournalist Norman Cousins erkrankte 1964 an einer chronischen Entzündung der Wirbelsäule. Da die Ärzte ihn aufgegeben hatten, beschloss er sich in einem Hotelzimmer einzuschließen und nur noch lustige Bücher und lustige Filme zu konsumieren. Norman Cousins konnte feststellen, dass er nach zehn Minuten Lachen für zwei bis drei Stunden schmerzfrei war. Schließlich lachte er sich gesund.

Die Erfahrungen von Norman Cousins waren die Initialzündung für die wissenschaftliche Erforschung des Lachens. Man nennt sie Gelotologie, denn Gelos ist das griechische Wort für Gelächter.

Lachen als Hochleistungssport

Lachen ist anstrengend. Das weiß jeder, der sich nach einem Lachanfall mit gerötetem Gesicht und Tränen in den Augen erschöpft den Bauch hält und sagt "Ich kann nicht mehr!". Bei ausgiebigem Lachen sind bis zu vierhundert Muskeln aktiv und angespannt, vom Gesicht bis zum Bauch. Allein der Lachmuskel, der Zygmaticus, spannt fünfzehn Gesichtsmuskeln an, unter anderem den des Tränensacks. Deshalb lachen wir auch Tränen.

Bei einem Lachanfall ist der ganze Körper beteiligt. Der Brustkorb wird gezerrt, das Zwerchfell hüpft, das Herz schlägt schneller. Die Pupillen weiten sich, die Fingerkuppen werden feucht, die Beinmuskulatur erschlafft, mitunter auch die Blasenmuskulatur. Das Zwerchfell und der Solarplexus werden massiert, so auch andere innere Organe. Das regt die Verdauung an.

Sauerstoff für Körper und Geist

Bei ausgiebigem Lachen wird tiefer und schneller geatmet. Die Bauchmuskeln pressen die Atemluft mit einer Geschwindigkeit von über hundert Stundenkilometern aus dem Körper. Dadurch wird in der Lunge aufgestaute Restluft, in der sich Keime entwickeln können, abgeatmet.

Außerdem gelangt mehr Luft in die Lunge: Es wird drei- bis viermal mehr Sauerstoff aufgenommen als bei der regulären Atmung. Dieser Sauerstoff regt Verbrennungsvorgänge in den Zellen an, und gelangt außerdem in den Körper und ins Gehirn. Dort fördert er die Konzentration, lässt uns klarer denken und bekämpft die Müdigkeit.

Widerstandskraft und Gesundheit

Studien haben gezeigt, dass Lachen die Ausscheidung von Cholesterin fördert, den Blutdruck senkt und damit das Herzinfarktrisiko reduziert. Weiters kann nach ausgiebigem Lachen die Dichte von entzündungshemmenden Hormonen im Blut um bis zu vier Mal erhöht werden. Das stärkt das Immunsystem. Japanische Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass sich Lachen positiv auf allergische Beschwerden auswirken kann.

Es gibt sogar Hinweise, dass die Produktion von körpereigenen Botenstoffen angeregt wird, wodurch die Vermehrung von Tumorzellen eingeschränkt werden könnte. Zudem ist Lachen schmerzreduzierend.

Die Ruhe nach dem Sturm

Nach intensivem Lachen entspannt sich der Körper. Nach der Anspannung und Massage sind die Muskeln gut durchblutet, gelockert und entkrampft. Diese Entspannung ist nicht nur physischer, sondern auch psychischer Natur. Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden abgebaut, Endorphine, so genannte Glückshormone, werden ausgeschüttet. Es folgt eine meditative Pause für das Gehirn.

Das Lachen distanziert von Problemen, reduziert Depressionen, macht kreativ und erfindungsreich. Der Alltag sieht weniger düster aus, Probleme werden leichter gelöst. Das Fazit: Lachen tut gut.

Hör-Tipp
Salzburger Nachtstudio, Mittwoch, 27. Jänner 2010, 21:00 Uhr