Das Schilddrüsenkarzinom

09. Der Krebs der Schilddrüse

Das Schilddrüsenkarzinom gehört zu den eher seltenen Krebsformen und ist sehr gut behandelbar. Die Heilungsraten liegen bei rechtzeitiger Diagnose bei etwa 90 Prozent. Spezialisten unterscheiden zwischen dem papillären, dem follikulären, dem medullären und dem undifferenzierten Schilddrüsenkrebs.

Durch Ultraschallaufnahmen, Blutbefunde und die Szintigraphie verschafft sich der Schilddrüsenexperte einen ersten Überblick. Bestehen Verdachtsmomente so wird meist eine Feinnadelbiopsie des auffälligen Knotens durchgeführt und das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop untersucht.

Bestätigt sich der Krebsverdacht, so werden die Schilddrüse und - soweit nötig - auch die angrenzenden Lymphknotenstränge entfernt.
In vielen Fällen wird den Patienten eine anschließende Radiojodtherapie empfohlen.

Die Radiojodtherapie
Die Radioiodtherapie ist bei den differenzierten papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen eine wirksame und risikoarme nuklearmedizinische Maßnahme. Radioaktives Jod wird von Schilddrüsengewebe und Schilddrüsenkarzinom-Zellen gespeichert, wobei die therapeutisch wirksamen Beta-Strahlen im Gewebe eine Reichweite von wenigen Millimetern haben. Aufgrund dieser Tatsache und der sehr intensiven Anreicherung von radioaktivem Jod im Tumorgewebe ist es möglich, mit der Radiojodbehandlung bei weitgehender Schonung des gesunden Gewebes sehr hohe Herddosen zu erzielen, die Tumorzellen vernichten. So können auch Metastasen zerstört werden.

Die erste Radiojodtherapie wird einige Wochen nach der Operation durchgeführt. Drei bis sechs Monate nach der ersten Radiojodbehandlung führt man eine Kontrolluntersuchung mit Ganzkörperszintigramm durch. Falls dann noch Restgewebe oder Metastasen nachweisbar sind, folgen weitere Radiojodbehandlungen in vier- bis sechsmonatigen Abständen bis zur völligen Beseitigung des befallenen Gewebes.

Nach der Radiojodbehandlung wird die Unterfunktion der Schilddrüse mit Schilddrüsenhormon-Tabletten ausgeglichen.Die Radiojodbehandlung hat relativ geringe Nebenwirkungen. Während einer Schwangerschaft darf sie natürlich nicht durchgeführt werden.

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