Diagnostischer und therapeutischer Einsatz

01. Nuklearmedizin

Bereits seit über 50 Jahren werden nuklearmedizinische Methoden zur Diagnostik und Therapie angewandt. Die wichtigste Anwendung nuklearmedizinischer Methoden war lange Zeit die Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen. Dank der enormen technischen Fortschritte innerhalb des letzten Jahrzehnts, ist die Nuklearmedizin mittlerweile auch in der Grundlagenforschung von Stoffwechselprozessen im z. B. Knochen- und Gehirngewebe unverzichtbar.

In Österreich hat sich die Nuklearmedizin aus der Inneren Medizin entwickelt und ist daher besonders der Endokrinologie, insbesondere der Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen verbunden.

Unter Nuklearmedizin versteht man das medizinische Fachgebiet, in dem für Diagnostik und Therapie offene kurzlebige Radionuklide verwendet werden. Offene Radionuklide sind nicht durch eine feste Hülle umschlossen. Als wässrige Lösungen oder Aufschwemmungen werden sie injiziert, in Kapselform geschluckt oder inhaliert.

Umschlossene Radionuklide sind ummantelt. In dieser Form werden Radiumpräparate, Strontiumapplikatoren, Kobaltperlen und auch Radiogold-Seeds angewendet. Dies zählt zum Aufgabengebiet der Strahlentherapie und nicht der Nuklearmedizin.

Radionuklide - vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Ein Radionuklid ist ein radioaktiver Atomkern, der unter Abstrahlung von Alpha-, Beta-, oder Gamma-Strahlung zerfällt. Die Strahlenbelastung dabei ist in der Regel recht gering, vergleichbar mit jener, die bei einer Computertomografie anfällt.

Die Strahlung aus den untersuchten Körperteilen wird von einer so genannten Gamma-Kamera oder anderen Detektorsystemen aufgezeichnet und durch Hochleistungscomputer ausgewertet.

Nuklearmedizinische Therapie und Strahlentherapie
Bei der nuklearmedizinischen Therapie gelangt ein Radiopharmazeutikum wie bei der Diagnostik direkt bis an die krankhaften Zellen vor und zerstört sie durch radioaktive Strahlen.

Im Gegensatz dazu wird bei der radiologischen Strahlentherapie von außen bestrahlt oder ummantelte Strahlenquellen in Tumore direkt eingebracht. Dabei durchdringt hochenergetische Strahlung das Gewebe, wird dann im Zielgewebe gebündelt und zerstört die Krebszellen.

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