Erste Forschungen in den 1960er Jahren

01. Geschichte

Berichte, dass Tiere für therapeutische Zwecke eingesetzt wurden, gibt es bereits aus dem achten Jahrhundert. Auch Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert berichten von Versuchen einer tiergestützten Therapie im psychiatrischen Bereich.

Zufällige Entdeckung: Hund als Co-Therapeut
In den 1960er Jahren wurden erste Erfahrungen mit Tieren als Co-Therapeuten auch wissenschaftlich dokumentiert und publiziert. Ein späterer Vorreiter der tiergestützten Therapie, der Kinderpsychologe Boris Levinson entdeckte allerdings eher zufällig, dass ihm sein Hund eine große Hilfe war.

Levinson sollte einen Buben psychologisch betreuen, der schon seit längerer Zeit ohne Erfolg behandelt wurde und der auch auf keine Therapie angesprochen hatte. Zufällig war auch der Hund - der Retriever Jingles - des Psychologen anwesend und begrüßte den Buben.

Das Kind reagierte freudig und freundete sich mit dem Hund an. Über die Beschäftigung mit dem Hund konnte Psychologe Levinson Zugang zu dem Kind finden. Es entwickelte sich eine gute Arbeitsbeziehung zwischen beiden.

Kommunikation und Integration wird gefördert
In den Forschungsarbeiten von Sam und Elisabeth Corson aus den 1970er Jahren wird beschrieben, wie der Patient durch nonverbale und taktile Interaktionen eine positive Beziehung zum Tier entwickelt, die er nach und nach auf Personen überträgt.

Die anfänglichen nonverbalen Interaktionen werden nämlich im Laufe der tiergestützten Therapie vom Patienten durch verbale Kommunikation und die Äußerung von Gefühlen verstärkt. Taktile und emotionale Prozesse werden so immer besser mit kognitiven Prozessen und sozialen Interaktionen abgestimmt. Der Patient erfährt eine fortschreitende Integration seiner eigenen Person im sozialen Austausch mit seiner Umwelt.

Gut für Herz, Hirn und Seele?
Weitere ältere und auch aktuelle Studien beschreiben die positive Wirkung der Tier-Mensch-Interaktion auf Patienten mit Herzinfarkt, Schizophrenie oder Demenz. Die Bandbreite ist groß; die Untersuchungsmethoden sind in der Schulmedizin allerdings zuweilen umstritten.

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