Symptome und Folgen

06. Platt-, Knick- und Senkfuß

Der Vorfuß wird von fünf Mittelfußknochen und insgesamt 14 Zehenknochen gebildet. Im Gegensatz zur Großzehe - sie besteht aus zwei Knochen - setzen sich die Zehen zwei bis fünf jeweils aus drei Knochen zusammen.

Belastbarkeit
Der gesunde Fuß weist zwei Gewölbe auf: Das Fußlängsgewölbe erstreckt sich vom Fersenbein bis zu den Mittelfußknochen. Beim Abdruck eines gesunden Fußes, z. B. im Sand, ist das Längsgewölbe gut erkennbar.

Das Fußquergewölbe überspannt den Vorfuß vom ersten bis zum fünften Mittelfußknochen.

Vom Plattfuß zum Knick-Senk-Fuß
Physiologischerweise tritt man beim Gehen zuerst mit der Ferse auf und rollt auf der Außenseite des Fußes und über die Zehen ab, um dann in gleicher Abfolge den nächsten Schritt zu setzen.

Beim Plattfuß und seiner Vorform, dem Senkfuß ist dieser natürliche Bewegungsablauf nicht möglich. Der Grund: Das Längsgewölbe (Wölbung an der Fußinnenseite) ist abgeflacht. Beim Senkfuss ist diese Abflachung geringer und zeigt sich nur beim Auftreten. Beim Plattfuss hingegen, liegt die gesamte Fußfläche - auch ohne Druck darauf - am Untergrund auf.

Symptome und mögliche Folgen
Da Personen mit Plattfüßen nicht abrollen, werden auch die Schritte nicht mehr abgefedert. Die Abfederung der Schritte dient zum Schwungholen, um danach den nächsten Schritt leichter setzen zu können. Beim Plattfuß muss der fehlende Schwung aus den Knien geholt werden.

Der Gang erscheint schwerfällig bis stampfend. Bei ausgeprägten Formen wird im Laufe der Zeit die Ferse - durch die permanente Überlastung - breiter. Der wenig benutzte Fußballen hingegen verschmälert sich.

Zu Beschwerden kommt es häufig nach langen Fußmärschen oder bei einer stehenden Tätigkeit. Darüber hinaus klagen Betroffene meist über Schmerzen am inneren Fußrand, in den Waden, Knien, Oberschenkeln, Hüften und im Kreuz.

Der Plattfuß kommt selten allein
Meist tritt der Plattfuß gemeinsam mit einer anderen Fußfehlbildung - wie z. B. dem Knickfuß - auf. Dabei knickt das Fersenbein bei Belastung nach innen. Das Längsgewölbe senkt sich nach unten ab. Der Fuß steht somit nicht mehr aufrecht, sondern kippt nach innen. Schuhe mit einer guten Längsgewölbestütze oder individuell angefertigte Einlagen können helfen, den Fuß wieder zu stabilisieren.

Vielseitige Ursachen
Nur in seltenen Fällen kommen Kinder schon mit einem Plattfuß zur Welt. In der Regel entsteht er aufgrund einer permanenten Überlastung des Fußes (z. B. bei Übergewicht). Der Knick-Senk-Fuß hingegen ist sehr häufig angeboren.

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, welche die Entstehung des Plattfußes begünstigen:

  • angeborene Bindegewebsschwäche (bspw. schwache Bänder),
  • Verletzungen (etwa Fersenbrüche),
  • Lähmungen (etwa Kinderlähmung),
  • Knochenerkrankungen (etwa Rachitis).
Der chirurgische Eingriff
Eine Operation kommt nur bei stark ausgeprägten Plattfüßen in Frage. Dabei wird ein dreieckförmiger Keil aus dem Fußwurzelbereich ausgesägt. Danach werden die verbliebenen Knochenflächen aufeinander gestellt und operativ durch Schrauben oder Platte stabilisiert. Dadurch entsteht eine künstliche Längswölbung.

Die Online-Infomappe der Sendung Radiodoktor - Medizin und Gesundheit ist ein Service von
Österreichische Apothekerkammer
Gesundheitsressort der Stadt Wien

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