Folgeerscheinungen der Refluxkrankheit

10. Wenn Reflux zu Asthma führt

Eine ganze Reihe von Folgeerkrankungen können durch einen schlecht behandelten oder unbehandelten Reflux ausgelöst werden. Dazu gehören Schäden an den Zähnen, Geschwüre in der Mundhöhle, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch wiederkehrende Lungenentzündungen, morgendliche Heiserkeit, chronischer Husten, Kehlkopfentzündung, chronische Bronchitis, Lungenfibrose und sogar Asthma.

Achtung auf Zusammenhänge

Besonders interessant ist der Zusammenhang zwischen der Refluxkrankheit und dem chronischen Asthma bei Erwachsenen. Dieser Zusammenhang wurde erst vor wenigen Jahren hergestellt - ist aber beeindruckend: Bei rund 50 Prozent aller erwachsenen Asthma-Patienten ist der Reflux die Ursache ihres Asthmas oder verstärkt deutlich die Symptome.

Dringend abklären
Ein dringender Verdacht auf refluxbedingtes Asthma besteht dann, wenn die Asthma-Beschwerden erst im Erwachsenenalter auftreten und gleichzeitig mit dem Asthma-Anfall Sodbrennen einhergeht. Auch nächtliche Asthma-Anfälle können auf einen Reflux als Auslöser hindeuten, weil im Liegen der Rückfluss der Magensäure verstärkt wird. Auch wenn ein "herkömmlicher" Asthmapatient keine ausreichende Reaktion auf die Therapie zeigt, sollte ein zugrunde liegender Reflux abgeklärt werden.

Auslöser unklar
Die genauen Zusammenhänge zwischen Asthma und Reflux sind noch nicht endgültig geklärt. Allerdings gibt es Hinweise auf eine Reizung des Vagusnervs, das ist der zehnte Hirnnerv, durch die zurückfließende Magensäure. Dadurch können die Bronchien verengt, und es kann ein Asthmaanfall ausgelöst werden. Auch durch das Verschlucken kleinerer Mengen von Magensaft kann Magensäure in die Atemwege gelangen. Ein Schutzmechanismus sorgt dafür, dass sich beim Einatmen von Magensäure die Bronchien verengen - dies kann allerdings ebenfalls zu einem Asthma-Anfall sorgen.

Oft Operation nötig
Wenn eine medikamentöse Behandlung des Asthmas keine ausreichende Wirkung zeigt, sollte auf Reflux untersucht und gegebenenfalls mit Protonenpumpenhemmern behandelt werden. Meist zeigen die Medikamente allerdings keine ausreichende Wirkung auf die Asthma-Symptomatik und die Refluxkrankheit muss operativ therapiert werden.

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