Rasche Hilfe nach schweren Kopfverletzungen

04. Neurotraumatologie

Die Neurotraumatologie beschäftigt sich mit schweren Schädelverletzungen, beispielsweise nach Verkehrsunfällen. Die häufigste Form der Schädelverletzung ist das Schädel-Hirn-Trauma. Durch direkte Gewalteinwirkung auf den Schädel können Nervenzellen des Gehirns zerstört werden. Es werden drei Schweregrade des Schädel-Hirntraumas unterschieden:

Die leichteste Form des Schädel-Hirn-Traumas ist die Gehirnerschütterung. Hier ist es noch zu keiner Verletzung der Hirnsubstanz gekommen. Kopfschmerz, Schwindel und Erbrechen sind die Folge.

Bei der mittleren bis schweren Form des Schädel-Hirn-Traumas handelt es sich um die so genannte Gehirnprellung. Hier kommt es bereits zu einer direkten Verletzung des Gehirns.

Die schwerste Form ist das offene Schädel-Hirn-Trauma, verbunden mit zusätzlich auftretenden Gehirnblutungen. Hier wurde der Schädelknochen durch den Aufprall gespalten und das Gehirn liegt frei. Bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma verfallen die Betroffenen oft in ein Tage, Wochen oder gar Monate andauerndes Koma.

Intensivbehandlung notwendig
Behandelt wird ein Schädel-Hirntrauma dritten Grades auf einer neurochirurgischen Station. Zuerst wird eine Computertomographie durchgeführt. Der Patient wird üblicherweise in ein künstliches Koma versetzt und beatmet. Der Hirndruck wird laufend über eine Hirndrucksonde bestimmt. Steigt der Hirndruck über ein zulässiges Maß an, muss das Gehirn druckentlastet werden. Dies geschieht operativ mit Hilfe einer Kraniotomie. Dabei wird ein Stück der Schädeldecke abgehoben. Liegt eine Gehirnblutung vor, muss diese - ebenfalls operativ - behandelt werden.

Behinderung bleibt
An einem schweren Schädel-Hirn-Trauma versterben 30 bis 40 Prozent der betroffenen Patienten. Zwei bis 14 Prozent wachen nicht mehr aus dem Koma auf. Zehn bis 30 Prozent der Patienten bleiben schwer, 17 bis 20 Prozent mittelgradig behindert. Lediglich sieben bis 27 Prozent der Betroffenen erholen sich gut.

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