Operation mit Katheter und Sonde

05. Endovaskuläre Neurochirurgie

Die endovaskuläre Neurochirurgie kommt vor allem in der Behandlung von Gehirnaneurysmen zum Einsatz. Ein Aneurysma ist eine Aussackung eines Blutgefäßes. Die Ursachen dafür sind unbekannt. Die Aussackung füllt sich immer weiter mit Blut, bis die Gefäßwand nicht mehr standhält und das Aneurysma platzt. Schwere neurologische Symptome, wie etwa ein Vernichtungskopfschmerz, sind die Folge. Ein geplatztes Aneurysma ist eine Indikation für eine Notoperation.

Häufig unentdeckt
Rund fünf Prozent der Bevölkerung weisen unentdeckte Aneurysmen auf - dies wurde in Serien-Autopsie-Untersuchungen festgestellt. Wird ein solches Aneurysma entdeckt - etwa anlässlich einer Magnetresonanztomographie, muss es möglichst rasch verschlossen werden.

Mit Clip verschlossen
Behandelt werden kann ein Aneurysma entweder operativ - dabei wird der Schädel geöffnet und das Aneurymsa mittels Titanclip verschlossen. Seit einigen Jahren kommt allerdings mehr und mehr die endovaskuläre Form der Behandlung eines Aneurysmas zum Einsatz.

Über die Leiste ins Gehirn
Dabei wird ein Katheter durch die Leistenarterie bis zum betroffenen Blutgefäß im Gehirn geführt. Dieser Katheter transportiert winzige Metallröhrchen - sogenannte Stents - mit denen das Aneurysma verschlossen werden kann. Weiters werden auch Coils - das sind Platinspiralen - über einen Katheter an den Ort des Aneurysmas geführt. Diese Coils füllen die Gefäßaussackung aus. Das Blut gerinnt, und damit ist das Aneurysma von innen verschlossen.

Therapien ebenbürtig
Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die endovaskuläre Therapie des Gehirnaneurysmas der operativen Behandlung ebenbürtig ist. Für den Patienten ist die Methode deutlich schonender. Der Krankenhausaufenthalt beträgt bei einem unkomplizierten Verlauf rund fünf Tage.

Exakte Nachsorge
Nach dem Eingriff muss für einige Wochen eine blutverdünnende Medikation eingenommen werden. Die Nachsorge erfolgt mittels regelmäßiger Röntgenaufnahmen, Computertomographien und Magnetresonanztomographien. Damit soll das mögliche Wiederauftreten eines vorbehandelten Aneurysmas möglichst rasch erkannt werden.

Die Komplikationsrate bei der endovaskulären Sanierung eines Aneurysmas liegt bei rund zwei Prozent.

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