Gute Gründe für eine Reform des Schularztwesens

03. Die Gesundheit unserer Kinder

Es wäre wichtiger denn je auf die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler zu achten. Bewegungsmangel, Übergewicht und Haltungsschäden führen bereits bei Kindern und Jugendlichen zu einer Vielzahl von Erkrankungsbildern!

Während die Schulärzte an den Bundesschulen zumindest einheitliche Dienstverträge haben, die ihnen vorschreiben, dass sie pro 60 Schüler eine Wochenstunde in der Schule zu sein haben, beschränkt sich die schulärztliche Tätigkeit in den Volks-, Haupt- und Sonderschulen vielfach auf die jährliche Untersuchung. Und selbst für diese gibt es keine einheitlichen Vorgaben. Es gibt lediglich ein Gesundheitsblatt, das die Schulärzte ausfüllen und dann schubladisieren.

Schule als Ort der Gesundheitserziehung
Der Zusammenhang zwischen schulischen Leistungen und der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler ist allerdings in zahlreichen Untersuchungen belegt worden. Darüber hinaus ist neben der Prüfung der Tauglichkeit für den Unterricht die Schule als ein Ort zu verstehen, in dem Gesundheitserziehung erfolgt, Vorbildwirkungen entstehen und Verhaltensmuster "geprägt" werden. Aus diesem Grund ist die Schule als Setting in der Gesundheitsförderung anerkannt. So ist es sogar gesetzlich geregelt, dass Schülerinnen und Schüler zu gesunden Staatsbürgerinnen Und Staatsbürgern herangezogen werden sollen. Wie das zu passieren hat, ist nicht näher definiert.

Vorteile gesundheitsbezogener Leistungen in Schulen
• Auch Schülerinnen und Schüler mit ansonsten schlechtem Zugang zu Gesundheitseinrichtungen können mit den angebotenen Schulgesundheitsleistungen erfasst werden.
• Es fallen weniger Abwesenheitszeiten vom Unterricht an, um außerschulisch Arztbesuche zu erledigen.
• Die Folgeüberwachung der Schülerinnen und Schüler nach Interventionen ist vereinfacht.
• Familien, die nicht gewohnt sind, primäre oder präventive Leistungen von Krankenhäusern oder Arztpraxen zu beziehen, können die Schulen durch Beratung oder Überweisung zur Nutzung von diesen Gesundheitseinrichtungen erziehen.
• Schülerinnen und Schüler können besser und kontinuierlich in Bezug auf psychosoziale und mentale Auffälligkeiten beobachtet werden.
• Fortlaufende Präventionsprogramme sind besser durchzuführen.

Sinnvolle Leistungen eines Schulgesundheitsdienstes
• Gesundheitsstatus-Erhebung
• Untersuchungen und Screenings
• Impfungen und Vorsorge
• Gesundheitsförderung und Beratung
• Gesundheitsmanagement und Überwachung
• Psychosoziale und mentale Betreuung
• Schulhygiene

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Gesundheitsressort der Stadt Wien