Kritik des Rechnungshofes

06. Reform-Vorschläge

Der Bereich des Schularztwesens wurde bereits vor Jahren durch einen Rechnungshofbericht geprüft und zahlreiche Anregungen abgegeben. In diesem Sinne sind in den vergangenen Jahren nur geringe Veränderungen festzustellen gewesen. Im Zuge dieses Berichts sollte erstmals der Versuch unternommen werden, den Bereich des Schularztwesens systematisch zu durchleuchten. Die oftmals kritisierten unterschiedlichen Herangehensweisen an die Gesundheitsprobleme der Kinder und Jugendlichen hat zu Kritik seitens des Rechnungshofes geführt und auch den Verdacht der ineffizienten Gestaltung nach sich gezogen.

Reformbemühungen zum Scheitern verurteilt?
Änderungen des an sich ohnehin nicht durch eine Verordnung geregelten Inhalts des Untersuchungsprogramms würden in Österreich der Zustimmung zweier Ministerien bedürfen. Reformbemühungen scheinen dadurch von vornherein zum Scheitern verurteilt zu sein. Diese in typisch österreichischer Manier schrebergartenartig aufgeteilten Kompetenzen, gelten daher als Hauptgrund für die jahrzehntelange Stagnation im Schulärztewesen.

Möglichkeiten für eine sinnvolle Reform
Zugang zu Kindern und Jugendlichen gibt es nur über die Schule, daher wären die Bemühungen um ihre Gesundheit Sinnvollerweise dort zu bündeln. Um das zu erreichen ist in Österreich eine Reform des Schulgesundheitswesens längst überfällig. Vorschläge dafür gibt es seit Jahren. Die Voraussetzung dafür wäre ein neues Gesetz, das die Ausbildung und die Aufgaben von Schulärztinnen und Schulärzten nach modernen Erkenntnissen definiert. Außerdem müsste die Verantwortung für eine hochwertige medizinische Versorgung der Kinder an Österreichs Schulen in die Hände einer einzigen Stelle gelegt werden. Und, die derzeit unterschiedlichen Dienstverträge der Schulärztinnen und Schulärzte müssten vereinheitlicht werden, um nur einige der Forderungen zu nennen, die Österreichs Schulärztewesen den Standards verschiedener EU-Staaten näher bringen würde. Derzeit hinkt Österreich noch um Jahrzehnte nach.

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