Die elektronische Gesundheitsakte

05. ELGA

Laut der "Arbeitsgemeinschaft Elektronische Gesundheitsakte“ ist ELGA ein System, das alle relevanten Gesundheitsdaten von Bürgern elektronisch speichert und verwaltet. Die Daten und Informationen stammen von verschiedenen Gesundheitsdienste-Anbietern sowie vom Patienten selbst und stehen orts- und zeitunabhängig bei der Behandlung zur Verfügung.

Kritisiert wurde an ELGA, etwa von Seiten der Ärzteschaft oder der ARGE Daten:

  • die verpflichtende Teilnahme am elektronischen Datenverbund
  • mangelnde Schutzmechanismen gegen unerwünschte Verwendung der Daten
  • keine verbesserten Informationsrechte der Patienten
  • Breite Definition, wer als „Gesundheitsdienstleister“ Zugang zur Krankengeschichte hat
Diesen Kritik-Punkten wurde inzwischen Rechnung getragen. Einige davon ausgeräumt - bei anderen wurde zumindest das Problem erkannt und daran gearbeitet. ELGA wäre somit in seinen Kernanwendungen wie geplant, für 2012 startklar. Vorausgesetzt, es wird von gesundheitspolitisch so rasch als möglich grünes Licht gegeben, sagt der Sprecher der Österreichischen Patientenanwälte, Dr. Gerald Bachinger. Denn zuvor müssten die verschiedenen Anwendungen in kleineren Pilotprojekten getestet werden. Gesundheitsminister Alois Stöger steht dem Projekt ELGA zwar positiv gegenüber, will aber erst prüfen, welche Anwendungen tatsächlich sinnvoll sind.

ELGA Projekte der ersten Umsetzungsphase
Patienten-Index
Eine wesentliche Voraussetzung für die Elektronische Gesundheitsakte ist die eindeutige Patientenidentifikation. Die individuelle Kennung wird benötigt um ein Dokument zweifelsfrei nur einem Patienten zuweisen zu können.

Gesundheitsdiensteanbieter-Index
Die unmissverständliche Identifikation der Gesundheitsdienstanbieter ist eine grundlegende Voraussetzung für die Verwendung und den Gebrauch von ELGA. Der Index wird auch die Bürger beim Auffinden von Leistungserbringer unterstützen.

Dokumenten-Register
Unter Dokumenten versteht man Textdateien, Bilder etc. Das Dokumenten-Register ist eine Art Inhaltsverzeichnis der verfügbaren Dokumente.

Berechtigungsregelwerk
Das Berechtigungsregelwerk legt fest, wer, wann und aufgrund welcher Voraussetzungen auf welche Dokumente zugreifen darf. Nicht jeder Gesundheitsdienstanbieter darf alles sehen!

Portal
Das ELGA-Portal ist die zentrale Zugangsstelle des Bürgers zu wichtigen Gesundheitsinformationen. Es hat zum Ziel, qualitätsgesicherte medizinische, gesundheitspolitische, organisatorische und wissenschaftliche Informationen zur Verfügung zu stellen.

Kernanwendungen
Die Kernanwendungen stellen Informationen für die Elektronische Gesundheitsakte bereit:

e-Entlassungsinformationen
Die elektronische Bereitstellung des Arzt- bzw. Patientenbriefes ist unter Beachtung der vorgegebenen Standards und Berechtigungen das gewünschte Ergebnis.

e-Befund Labor
Die Registrierung der Laboranalyse im Dokumentenregister ist das Ziel. Durch die Elektronische Gesundheitsakte wird der Zugriff auf den Befund und allfällige Vorbefunde ermöglicht. Auch hier kontrolliert ein strenges Berechtigungssystem die Zugriffe.

e-Befund Radiologie
Ziel ist die elektronische Bereitstellung der Radiologie-Untersuchungsergebnisse im Dokumentenregister. Berechtigten wird ein Zugriff auf den Befund und die Radiologiebilder über ELGA ermöglicht.

e-Medikation
Die e-Medikation unterstützt Teilprozesse der Behandlung von der Verordnung bis zur Ausgabe der Medikamente und steigert somit die Behandlungsqualität für den Patienten und den Gesundheitsdienstanbieter. Die Vermeidung von medizinisch unerwünschten Arzneimittel-Wechselwirkungen auch unter Einbeziehung von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten und Heilmittel, die Vermeidung von Mehrfachverschreibungen sowie die Unterstützung bei der korrekten Umsetzung der Medikationstherapie sind die gewünschten Ergebnisse.

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Die Online-Infomappe der Sendung Radiodoktor - Medizin und Gesundheit ist ein Service von
Österreichische Apothekerkammer
Gesundheitsressort der Stadt Wien