Obama: Viel Geld für bemannte Raumfahrt

NASA will 2035 Mars erreichen

Keine weiteren Flüge zum Mond, dafür erste Mars-Expeditionen, so lässt sich die neue Weltraumpolitik der USA zusammenfassen. Das Forschungsbudget der Weltraumbehörde NASA will Präsident Barack Obama um sechs Milliarden Dollar erhöhen, private Firmen sollen verstärkt eingebunden werden.

Aus für Mondfahrtprojekt

Kein Mann zum Mond heißt die neue Devise, das unter Amtsvorgänger George Bush ins Leben gerufene Mondfahrtprogramm wird von Barack Obama storniert, obwohl schon neun Milliarden Dollar dafür ausgegeben worden sind. Die für die Mond-Expedition bereits gebaute Kapsel wird zum Rettungsfahrzeug für die bestehende bemannte internationale Raumstation umgerüstet. Obamas Begründung für das Ende des Mondflug-Programms: "Da waren wir schon."

Mittagsjournal, 16.04.2010

Astronauten sollen in die tiefen des Weltalls

Die neuen Ziele der NASA liegen dagegen in weiter Ferne - über den Mond hinaus: "Im nächsten Jahrzehnt werden wir Raketen testen, die uns über den erdnahen Weltraum hinaus tragen. Um 2025 werden wir Raumschiffe haben, um weit über den Mond hinaus in die Tiefe des Weltraums zu vorzustoßen - und wir werden erstmals Astronauten zu einem Asteroiden schicken."

Als Asteroiden werden Kleinplaneten bezeichnet, ihre Zahl im Sonnensystem wird auf Millionen geschätzt. Auch das Space Shuttle wird mit Jahresende in den Ruhestand gleiten - private Firmen sollen künftig Transportfahrten in den Weltraum übernehmen.

Ziel: 2035 Mars umkreisen

Nächstes Ziel, so der US-Präsident ist dann der Mars: "Gegen 2035 wollen wir Menschen den Mars umkreisen lassen. Die Landung dort ist dann das nächste Ziel - und ich will das noch zu meinen Lebzeiten sehen."

USA Weltraumnation dritter Klasse?

Prominente ehemalige Weltraumfahrer wie Neil Armstrong loben zwar die zusätzlichen Dollar-Milliarden für die Forschung, kritisieren darüber hinaus aber Obamas Entscheidungen scharf und befürchten den Abstieg der USA zu einer Weltraumnation dritter Klasse.

NASA in finanziellen Schwierigkeiten

Trotz der Zusage von zusätzlichen sechs Milliarden Dollar in den nächsten fünf Jahren wackeln bei der NASA etwa 5.000 Arbeitsplätze. Im Gegenzug verspricht sich die US Regierung von der verstärkten Unterstützung privater Raumfahrtunternehmen mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze.

Trotz aller Bekenntnisse zu NASA und Raumfahrt ist deren Bedeutung in den letzten Jahren ständig zurückgegangen: Mit den für die Raumfahrt budgetierten 20 Milliarden Dollar verfügt die NASA über nicht mehr als ein Prozent des gesamten US Budgets.